Vom Misstrauen zur Anerkennung: Warum hat sich die Haltung einiger westlicher Länder zu chinesischen Impfstoffen geändert?

2021-02-01 22:06:21

In der vergangenen Woche konnten Veränderungen hinsichtlich der Haltung einiger westlicher Länder und Medien zu chinesischen COVID-19-Impfstoffen beobachtet werden.

So erklärte etwa der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn, dass die Verwendung von Impfstoffen aus China und Russland in Deutschland unter der Voraussetzung einer Zustimmung durch die EU nicht behindert werde. Und der französische Immunologe Alain Fischer sagte, dass es keinen Grund dafür gäbe, chinesische und russische Impfstoffe generell von der Anwendung in der Europäischen Union auszuschließen.

Dieser Kurswechsel erscheint überraschend, wurde doch noch vor einer Woche in Medienberichten das Bild vermittelt, dass nur Impfstoffe aus westlichen Ländern wie jene von Pfizer und AstraZeneca sicher seien. Vor der Zulassung chinesischer Impfstoffe in zahlreichen Ländern verschlossen westliche Medien ihre Augen.

Warum hat sich die Haltung des Westens nun geändert?

Von der Verleumdung Chinas wegen eines angeblichen „Diebstahls“ von Informationen über US-Impfstoffe bis hin zu suggerierten Qualitätsproblemen chinesischer Impfstoffe, einzelne westliche Länder wollen nicht nur die Vorteile ihrer eigenen Impfstoffe auf dem internationalen Markt maximieren, sondern betrachten Impfstoffe auch als Mittel zur Aufrechterhaltung ihrer Hegemonie.

Die ernste Lage und der dringende Bedarf an Impfstoffen haben nun in einigen Ländern jedoch dazu geführt, dass bisherige Scheuklappen abgesetzt werden.

Denn der Anteil der verabreichten Impfungen in den EU-Ländern ist weitaus geringer als etwa in den USA, Großbritannien oder Israel. Darüber hinaus haben AstraZeneca und Pfizer ihre Lieferungen an die EU-Länder nach und nach gedrosselt, um die inländische Impfstoffversorgung in Großbritannien und den Vereinigten Staaten zu sichern, was die Impfkampagne der Europäischen Union beeinträchtigt und sehr ungünstig für die Eindämmung und Prävention der Epidemie ist.

In der Zwischenzeit hat Serbien eine Million Dosen Impfstoffe aus chinesischer Produktion erhalten, was für ein Land mit nur sieben Millionen Einwohnern eine beachtliche Menge ist. Unter mehrfachem Druck haben die europäischen Länder nun ihre Aufmerksamkeit auf Chinas Impfstoffe gerichtet.

In der Tat sollte man bei Impfstoffen nicht auf ihre Herkunft achten. Solange sie sicher und wirksam sind, handelt es sich um gute Impfstoffe. Das ist auch ein wichtiger Grund, warum sich immer mehr ausländische Politiker persönlich für die Verwendung chinesischer Impfstoffe ausgesprochen haben.

Noch wichtiger ist die Tatsache, dass die Welt gesehen hat, dass China praktische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung seines Versprechens von Impfstoffen als globales öffentliches Gut ergriffen hat.

Derzeit stellt China mehr als einem Dutzend Entwicklungsländern Impfstoffe zur Verfügung, darunter Pakistan, Brunei, Nepal und die Philippinen. In Kürze werden 38 weitere Entwicklungsländer je nach Bedarf beliefert.

Wie die „New York Times“ kommentierte, könnten chinesische Impfstoffe zur „Lebensader von Entwicklungsländern“ werden. Für einige westliche Länder ist es durchaus keine Schande, nun die Sicherheit und Wirksamkeit chinesischer Impfstoffe anzuerkennen.

Prinzipiell gilt, dass bei der Eindämmung und Prävention der COVID-19-Pandemie eine Rückkehr zu rein wissenschaftlichen Positionen Vorrang haben sollte. Dies mag eine der wichtigen Lehren sein, die die Menschheit aus ihrem nun mehr als einem Jahr dauernden Kampf gegen COVID-19 ziehen kann.

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