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Einer jüngsten Untersuchung der China-EU-Handelskammer zufolge sind 62 Prozent der in China tätigen Unternehmen aus der EU bereit, ihre Investitionen in China aufzustocken. Selbst während der kritischsten Zeit der COVID-19-Pandemie in China im Februar 2020 haben nur zehn Prozent der Befragten es in Erwägung gezogen, aus dem chinesischen Markt auszutreten, während dieser Anteil vor zehn Jahren noch 20 Prozent ausmachte.
Die COVID-19-Pandemie hat die Weltwirtschaft im vergangenen Jahr schwer beeinträchtigt. Unternehmer und Investoren legen einstimmig großen Wert auf China und haben die Volksrepublik erneut zum größten globalen Auslandsinvestitionsabnehmer gemacht. Der Präsident der China-EU-Handelskammer, Jörg Wuttke, sagte vor kurzem in einem Interview, 30 Prozent des globalen Wachstums entfielen jährlich auf die chinesische Wirtschaft. Europa müsse seine Arroganz aufgeben und von China lernen.
Als zwei große Kulturen, Kräfte und Märkte der Welt haben China und Europa insgesamt mehr als 1,8 Milliarden Einwohner. Das sind mehr als 24 Prozent der Weltbevölkerung. Chinas Bruttoinlandsprodukt betrug 2020 mehr als 15 Billionen US-Dollar, etwa so viel wie das BIP der EU. Der Anteil der addierten BIP beider Seiten beläuft sich auf etwa 35 Prozent der Weltwirtschaft. Man kann also sagen, dass gutartige Interaktionen zwischen China und der EU sich stark auf die ganze Welt auswirken und der Weltökonomie große Impulse verleihen können.
Im Vergleich zum enormen Wirtschaftsvolumen der beiden Volkswirtschaften und dem großen bilateralen Handelsvolumen ist die Kapitalzirkulation zwischen China und der EU allerdings noch von einem geringen Ausmaß geprägt. Chinas Investitionen in die EU machen nur 3,4 Prozent der von der EU aufgenommenen ausländischen Investitionen aus, während die Investitionen der EU in China rund fünf Prozent aller ausländischen Investitionen in der Volksrepublik betragen. In Zukunft haben beide Seiten noch ein enormes Kooperationspotenzial.
Ende 2020 sind die sieben Jahre andauernden Verhandlungen über das chinesisch-europäische Investitionsabkommen terminmäßig abgeschlossen worden. Dies hat die systematische Gewährleistung für eine Vertiefung der bilateralen Handelskooperation geliefert. Jim O‘Neill, Präsident der britischen Denkfabrik Chatham House, sagte, der Abschluss des Abkommens bedeute, dass beide Seiten von den vitalen, aktiven grenzübergreifenden Investitionen profitieren würden. Dies diene der Wiederbelebung der Weltwirtschaft.