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Direkt zum Jahresanfang haben die Ausschreitungen in Washington die ganze Welt erschüttert. Trump-Anhänger hatten gewaltsam das US-Kapitol gestürmt. Polizeiangaben zufolge erlag ein Polizist am Donnerstagabend seinen Verletzungen. Damit sind bereits fünf Personen bei den Ausschreitungen ums Leben gekommen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich betroffen und erklärte: „Unter diesen Umständen ist es für Spitzenpolitiker wichtig, ihre Anhänger zur Vermeidung von Gewalt, zum Respekt gegenüber demokratischen Verfahren und zur Rechtsstaatlichkeit zu mahnen.“ Der britische Premier Boris Johnson bezeichnete die Vorfälle in Washington auf Twitter als „Schande der Demokratie“.
Der US-Zeitung „World Journal“ zufolge sollen sich Teile der radikalen Trump-Anhänger durch die Stürmung des US-Kapitols sogar noch angespornt fühlen. Sie hätten auf Internet-Plattformen zum Tag der Amtseinführung Joe Bidens am 20. Januar eine Rückkehr nach Washington vereinbart. Prof. Megan Squire von der Elon Universität zeigte sich diesbezüglich besorgt. „Weder zeigen sie Reue, noch fühlen sich schuldig.“
Bislang sind bereits mehr als 370.000 Menschen in den USA an den Folgen von COVID-19 gestorben. Doch die Ausschreitungen am 6. Januar, bei denen Teile der Protestteilnehmer keine Schutzmaske trugen und sich nicht an Schutzmaßnahmen hielten, haben einer weiteren Ausbreitung des Virus beste Bedingungen geboten. Die chaotischen Verhältnisse im Kapitol könnten zu einer Welle neuer Fälle führen, wie der Direktor des US-Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention Robert Redfield erklärte.
Das Recht auf Leben ist das zentralste aller Menschenrechte. Das neuartige Coronavirus hat in den USA, der derzeit mächtigsten Nation der Welt, eine folgeschwere humanitäre Katastrophe ausgelöst. Dies kann nur darauf zurückgeführt werden, dass die US-Regierung über einen langen Zeitraum die grundlegendsten Menschenrechte ignoriert hat.