US-Kaufrausch am „Schwarzen Freitag“ drastisch zurückgegangen

2020-11-30 21:30:27

Kreischende Menschen, die sich in die Geschäfte drängen, sobald diese öffnen – diese typische Szene am „Schwarzen Freitag“ gab es in diesem Jahr in den USA nicht. Der Kaufrausch anlässlich des großen Shopping-Events ist dramatisch zurückgegangen.

Die „Washington Post“ berichtete stattdessen über ganz geringe Besucher in einem Walmart und einem nahegelegenen Macy’s-Kaufhaus in Washington. Angaben des US-Instituts RetailNext zufolge ist die Kundenzahl in den US-Geschäften am diesjährigen „Schwarzen Freitag“ gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozent zurückgegangen, während das Absatzvolumen um etwa 30 Prozent sank. Es stellt sich also die Frage, was ist in den USA passiert?

In erster Linie ist die „Schwarzer Freitag“-Flaute auf die noch immer allpräsente COVID-19-Pandemie zurückzuführen. Brian Field vom Analyse-Institut Sensormatic Solutions begründete das stark reduzierte Kundenaufkommen mit der Pandemie und Schutzmaßnahmen wie Social Distancing.

Der Konsumbedarf der US-Amerikaner ist außerdem teilweise ins Internet verlegt worden. Einer Statistik zufolge belief sich das gesamte Online-Absatzvolumen von 80 der 100 größten US-amerikanischen E-Commerce-Webseiten am diesjährigen „Schwarzen Freitag“ auf neun Milliarden US-Dollar, 22 Prozent mehr als im Vorjahr.

Aber die Kaufkraft der US-Amerikaner ist ebenfalls deutlich zurückgegangen. Einer zwei Tage vor dem „Schwarzen Freitag“ veröffentlichten Statistik des US-Arbeitsministeriums zufolge ist die Zahl der sich erstmals um Arbeitslosenhilfe bewerbenden Menschen gegenüber dem Vormonat um 30.000 auf 778.000 gestiegen. Das ist ein Beweis dafür, dass die COVID-19-Pandemie sich immer stärker auswirkt.

Hinzu kommt, dass zwei Corona-Hilfspakete der US-Regierung am 26. Dezember auslaufen werden. Sollten keine weiteren Hilfspakete ausgearbeitet werden, könnten 13,7 Millionen US-Amerikaner in Schwierigkeiten geraten. Dazu kommentierte Reuters, dies bedeute, das Einkommen von Millionen von US-Haushalten würde nach den Weihnachtstagen drastisch sinken. Miete und Gebrauchsartikel machten ihnen schwer zu schaffen.

Dies ist ein besonders schwerer Schlag für die Zuversicht der US-Verbraucher. Jüngsten Angaben zufolge ging der Zuversichtsindex der US-Verbraucher auf 96,1 zurück, den niedrigsten Wert seit acht Monaten.

Neben unprofessionellen Maßnahmen gegen COVID-19 hat die aktuelle US-Regierung auch ihre privaten politischen Interessen über das Leben der Bevölkerung gestellt, was zu einer schleppenden Wiederbelebung der Wirtschaft, einer hohen Arbeitslosenzahl und der Vergrößerung der Kluft zwischen Arm und Reich geführt hat. Den normalen US-Bürgern hat dies schwer geschadet. Daraus muss eine Lehre gezogen werden.

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