Die chinesische Mondsonde „Chang’e 5“ ist mit einer Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch 5 Y-5“ am Dienstag um 4:30 Uhr erfolgreich vom Raumstartplatz Wenchang ins All geschickt worden. Dies ist der dritte von drei Schritten bei der strategischen Planung des unbemannten Monderforschungsprojektes. Diese Mission ist viel komplexer als die vergangenen Missionen. Denn „Chang’e 5“ wird für China die ersten Mondproben zurück zur Erde bringen.
Die Mission von „Chang’e 5“ ist sehr bedeutsam. Mit einer direkten Probeentnahme von einem Himmelskörper außerhalb der Erde erhalten Wissenschaftler direkte wertvolle Forschungsmaterialien und können damit die Geschichte der Himmelskörper und des Weltraums noch besser erforschen.
Diesmal wird „Chang’e 5“ in einer Zone landen, die vorher noch nicht besucht worden ist. Sie wird zirka zwei Kilogramm Mondproben zur Erde zurückbringen. Proben dieses Gewichts gelten als die größten von einem Himmelskörper außerhalb der Erde. Durch eine Erforschung von solchen Proben wird die Menschheit ihre Kenntnisse über den Mond kontinuierlich vertiefen. Damit kann das Alter des jungen Basalts auf dem Mond festgelegt werden.
Carolyn van der Bogert, Planetologin vom Institut für Planetologie der Universität Münster, sagte, dass es technisch gesehen bemerkenswert sei, eine Probe des Mondes zurück zur Erde zu bringen. James Carpenter, Forscher bei der Europäischen Weltraumorganisation in Noordwijk in den Niederlanden, sagte, der Flug sei eine gute Vorschau auf die zukünftige Raumforschungen durch die Menschheit“.
Für China sind mit der erfolgreichen Durchführung der Chang'e-5-Mission die ersten drei Phasen des Chang'e-Mondsondierungsprojekts, das 2004 begann, schrittweise abgeschlossen worden. Auf der Grundlage der wissenschaftlichen Ergebnisse der ersten drei Phasen werden chinesische Wissenschaftler die Topographie, Geomorphologie, Weltraumumgebung und Ressourcenverteilung auf der Mondoberfläche weiter untersuchen und damit die Grundlage für künftige bemannte Mondlandungen und die Errichtung von Mondbasen legen. Dies wird nicht nur die Entwicklung von Chinas Raumfahrtwissenschaft und -technologie und einer Reihe von Hightech-Industrien vorantreiben, sondern auch chinesische Stärke in die Schatzkammer des menschlichen Wissens einbringen.
Wie der italienische Wissenschaftler Giuseppe Reibaldi, Präsident der Lunar Village Association, bemerkte, habe China große Erfolge in der Weltraumwissenschaft und -technologie erzielt, und Chinas Mondforschungsmission könne der Welt zugutekommen.