3. CIIE in Shanghai: Präsident Xi setzt ein starkes Zeichen für gobale Offenheit, Zusammenarbeit und Einheit

2020-11-06 14:45:18

Vor einigen Wochen bekam ich eine Pressemitteilung der Messe Frankfurt zu Gesicht. Es hieß dort, dass die Messe Frankfurt als globaler Messeveranstalter ihre Anmeldung zur diesjährigen China International Import Expo, der dritten in Folge, bestätigt habe. Nach der für die Gesellschaft äußerst wertvollen Teilnahme in den vergangenen beiden Jahren wolle man gemeinsam mit mehr als 3.800 Ausstellern aus 180 Ländern und Regionen auch in diesem Jahr vor Ort sein, wie Messe-CEO Wolfgang Marzin erläuterte. Zugleich verlieh Marzin seiner Freude über die Rahmenbedingungen in China Ausdruck, die es den Frankfurtern erlaubt hätten, seit Juli 2020 wieder 13 Messen in Guangzhou, Shanghai und Shenzhen durchzuführen, mit weiteren auf der chinesischen Jahresagenda. Und die CIIE sei ein Symbol für offenen Handel und wirtschaftliche Globalisierung.

Weshalb weise ich auf diese Pressemitteilung gerade aus Frankfurt besonders hin? Nun, die hohe Wertschätzung der CIIE gerade durch diese Messegesellschaft ist schon eine nicht gering zu schätzende Expertise. Aber auch: Frankfurt a.M. ist meine Geburtsstadt. Sie hat einen besonderen Namen als europäisches Finanzzentrum und aufgrund ihres großen Flughafens. Und für mich war seit meiner Jugend immer das besonders prägende Merkmal der Internationalität ihre auch im globalen Kontext herausragende Messe, zurückzudatieren bis in das Jahr 1240. 2019 fanden weltweit 155 Handelsmessen „unter ihrem Schirm“ statt, davon mehr als 100 außerhalb Deutschlands. Vor Ort war es für mich daher einfach nur traurig und bedrückend, dass nach persönlich noch besuchten Auftaktmessen im Januar und Februar das Messegeschäft in Frankfurt wie im übrigen Deutschland völlig zum Stillstand gekommen ist.

Vor dem Hintergrund dieser ausgesprochen trüben Situation in meiner Heimat habe ich mich natürlich über die zitierte Pressemitteilung besonders gefreut, ebenso wie schon im Mai dieses Jahres, als der CIIE-Veranstalter offiziell mitteilte, dass die 3. China International Import Expo trotz der weltweiten Herausforderungen durch die Pandemie wie geplant im November stattfinden solle. Gefreut habe ich mich für die Freunde in China, für die es auch ein Lohn für ihren beherzten Umgang mit dem bösen globalen Virus ist, ebenso wie für die Weltwirtschaft, zu deren unverzichtbaren Bausteinen auch das den Austausch stimulierende globale Messe- und Ausstellungswesen gehört.

Und die CIIE ist nicht nur – wie man etwas besonders Bedeutendes in der deutschen Sprache etwas salopp bezeichnet – eine „große Nummer“ für die chinesische Wirtschaft, sondern für die Weltwirtschaft überhaupt. Mir kommt da ein Satz in den Sinn, den Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping bei Eröffnung der ersten CIIE 2018 gesagt hat: Gastgeber dieser Expo sei zwar die Volksrepublik China, aber sie gehöre doch der ganzen Welt.

Überhaupt war es Xi Jinping, der sich mit der CIIE von Anfang an mit der Autorität seiner Person mit der CIIE identifiziert, sich sehr persönlich für diese Expo eingebracht hat. Bereits im Frühjahr 2017 hatte er die Weltöffentlichkeit über die Planungen einer regelmäßigen CIIE als Ausdruck der weiteren Öffnung Chinas unterrichtet, vor allem aber durch seine Präsenz und seine vielbeachteten Eröffnungsreden 2018 und 2019 deutliche Zeichen gesetzt. Xi Jinpings klare Botschaft: Die Zukunft der menschlichen Gemeinschaft liege alternativlos in Globalisierung und Multilateralismus, und es gehe darum, gegen Bestrebungen des Protektionismus‘ fest, unerschütterlich und kompromisslos zusammenzustehen sowie Handelsbarrieren zu beseitigen. China werde die multilaterale und bilaterale Kooperation jedenfalls im Interesse der weltweiten Entwicklung vorantreiben. Widerstände könnten seiner starken Wirtschaft wenig anhaben. Diese Wirtschaft sei kein kleiner See, sondern ein großes Meer, das Stürme nicht zu fürchten habe. Und endlich: Die Türe Chinas werde sich nicht schließen, sondern immer weiter öffnen und auch offen bleiben.

Auch die Eröffnung der CIIE machte erneut die große Kontinuität der chinesischen Politik unter Leitung von Xi Jinping in Sachen Öffnung und Multilateralismus sehr deutlich. Bereits in seinen Eingangsworten stellte Präsident Xi diesen Zusammenhang her, indem er die Durchführung der CIIE unter den dunklen Wolken der Pandemie als aufrichtiges Angebot zur Teilung der Marktchancen und zur Erholung der Weltwirtschaft bezeichnete. Dass dieses Angebot auf sehr festem Fundament steht, erschließt sich namentlich aufgrund des Anwachsens der Zahl der Chinesen mit mittlerem Einkommen auf nunmehr 400 Millionen. Diese Zahl stärkt die Konsumentenkaufkraft enorm. Und diese Kaufkraft wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen. Präsident Xi sprach in diesem Zusammenhang die jüngsten Beschlüsse zur Vorbereitung des 14. Fünfjahresplanes an. Deren Kernbotschaft des Prinzipes der „doppelten Zirkulation“ umfasst auch die weitere Stärkung des chinesischen Binnenmarktes, die zugleich für die Exporteure nach China einen deutlichen Zuwachs der Absatzchancen in China zur Folge haben wird. Selbst in den pandemieüberschatteten Zeiten bleibt das unerschütterliche Bekenntnis von Xi Jinping, am Konzept der Global Governance auf der Grundlage gegenseitiger Konsultation und Teilhabe festzuhalten, das multilaterale Handelssystem mit der Welthandelsorganisation als Eckpfeiler aufrechtzuerhalten, die Regeln der globalen Wirtschaftsordnung zu verbessern und den Aufbau einer offenen Weltwirtschaft zu fördern. Eine Botschaft der Ermutigung und der Zuversicht an China, vor allem aber auch an die Welt.



Dr. Michael Borchmann

Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten

Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.

Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China

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