Vor nicht allzu langer Zeit veröffentlichte Michael McCaul, ein Republikaner im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten des US-Repräsentantenhauses, einen so genannten Untersuchungsbericht, in dem verschiedene Falschinformationen zusammengestellt und China in Misskredit gebracht wurden.
So wird in dem Untersuchungsbericht beispielsweise fälschlicherweise behauptet, dass China „Epidemiedaten verborgen“ und „Informationen zum Erreger und seiner Genomsequenz von COVID-19 nicht rechtzeitig weitergegeben“ habe. Betrachtet man diesen jüngsten Bericht im Zusammenhang mit der Situation in den Vereinigten Staaten, so kann man darin nur ein Instrument der US-Regierung erkennen, welches zum Kaschieren bestehender Versäumnisse und Pflichtverletzungen dienen soll.
Lügen halten der Wahrheit jedoch nicht stand. Im Anschluss an den Ausbruch von COVID-19 verbrachte China acht Tage damit, den Erreger zu identifizieren. Innerhalb von 16 Tagen konnte ein einsatzfähiges Test-Set entwickelt werden, während sämtliche Informationen zum Erreger, seiner Genomsequenz und zum Krankheitsverlauf stets zeitnah und aktiv mit der WHO geteilt wurden.
Als die USA am 2. Februar ihre Grenzen für chinesische Staatsangehörige schloss, waren kaum mehr als zehn Fälle von COVID-19 in den Vereinigten Staaten bestätigt. Mittlerweile ist diese Zahl auf mehr als acht Millionen Fälle angewachsen und das Land hat etwa 220.000 Todesopfer zu beklagen.
Wie die „Washington Post“ schreibt, stelle das historische Versagen der Vereinigten Staaten im Kampf gegen COVID-19 eine „völlig vom Menschen verursachte Katastrophe“ dar.
Die Denkweise hinter McCauls Bericht stimmt weitgehend mit dem Umgang der US-Regierung mit der Pandemie überein – in beiden Fällen dominiert politisches Kalkül über wissenschaftliche Rationalität.
Angesichts der erschreckenden Realitäten wirkt der Bericht jedoch wie eine Lupe, die der Welt die Inkompetenz und die politischen Intrigen der US-Regierung vor Augen führt.
Kürzlich hat China seinen formellen Beitritt zur globalen Covax-Initiative angekündigt. Wie der Gründer der Initative Seth Berkley erklärte, werde dieser Schritt Chinas „die Bemühungen um eine gerechte Verteilung von COVID-19-Impfstoffen in Zukunft verstärken“.
Die USA wiederum verweigerten einen Beitritt zur betreffenden Initiative. Michael Mina, ein Experte für Infektionskrankheiten an der Harvard-Universität, sprach daraufhin öffentlich sein Bedauern über die zunehmende Isolation der Vereinigten Staaten aus.
Nun stellt sich die Frage, wie lange ein isolationistisches Amerika die internationale Gemeinschaft wohl noch täuschen kann.