Am nächsten Montag wird ein Video-Treffen von Chinas Staatspräsident Xi Jinping, der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem EU-Ratspräsidenten Charles Michel und der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen stattfinden. Bezüglich verschiedener Aspekte wird dieses Treffen von allen Seiten aufmerksam beobachtet.
Im laufenden Jahr wird das 45. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der EU gefeiert. Seit Anfang dieses Jahres haben chinesische und europäische Spitzenpolitiker auf verschiedene Weise regelmäßig Konsultationen gepflegt. Angesichts der gegenwärtigen komplizierten und wechselhaften internationalen Situation sind die chinesisch-europäischen Beziehungen immer reifer geworden.
Die Verhandlungen über die chinesisch-europäische Investitionsvereinbarung, die in die Endphase eingetreten sind, werden ebenfalls mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Die Verhandlungen wurden 2013 gestartet, und nach über 30 Gesprächsrunden in den vergangenen sieben Jahren sind vor kurzem große Erfolge erzielt worden. Beide Seiten haben ihren starken Wunsch zum Ausdruck gebracht, innerhalb des laufenden Jahres die Verhandlungen zu vollenden. Am Donnerstag hat die China-EU-Handelskammer das „Vorschlagsschreiben 2020/2021 über Unternehmen der EU in China“ veröffentlicht. Demnach wird die genannte Investitionsvereinbarung, die von strategischer Bedeutung ist und Investoren beider Seiten begünstigen wird, anderen wirtschaftlichen Partnern zeigen, dass mit aufrichtiger Kooperation positive Erfolge erreicht werden können. Der Präsident der Handelskammer, Jörg Wuttke, meinte, die kommenden Monate in diesem Jahr seien eine Chance im Sinne von „now or never“.
China und Europa sind zwei große Kräfte der Welt. Die beiden Märkte haben nicht nur ein enormes Volumen, sondern auch ein unermessliches Potential. Die Vereinbarung wird neue Handelsmöglichkeiten bringen und hat eine breite Perspektive. Die britische politische Nachrichten-Webseite „Politics“ kommentierte, für die chinesisch-europäischen Handelsbeziehungen mit einem außerordentlichen Volumen gelte die Vereinbarung erneut als „eine Belohnung“. Zahlreiche in China tätige europäische Unternehmen bezeichnen sogar die Vereinbarung als „WTO 2.0“. Noch wichtiger ist, dass angesichts der Rezession der Weltökonomie, des Erstarkens des Handelsprotektionismus und der heftigen Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA sowie zwischen den USA und Europa China und Europa sich dafür einsetzen, mit verstärkter Koordinierung und Kooperation gemeinsam den Multilateralismus und freien Handel zu wahren und Frieden, Stabilität und Prosperität der Welt zu verteidigen. Dies wird der Welt zeigen, dass die beste Methode zur Behandlung der internationalen Beziehungen nicht die engstirnige Idee von „einem Land bevorzugt“, sondern ein offener, inklusiver „gegenseitiger bzw. gemeinsamer Nutzen“ ist.