„Abkopplung“ der USA von China? Das läuft wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zuwider

2020-06-22 19:15:31

Die USA haben vor kurzem erklärt,  eine „umfassende Abkopplung“ von China sei nach wie vor eine politische Option. Gleichzeitig hat ein US-Vertreter für Handelsangelegenheiten dies aber als „inakzeptabel“ bezeichnet. Immer mehr US-amerikanische Ökonomen und Medien sind der Ansicht, dass die extremistischen Äußerungen über eine „Abkopplung“ von China nur leere Rhetorik für die Präsidentschaftswahlkampagne seien.

Die Natur einer „Abkopplung“ betrifft wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten. Vor allem muss ihre Durchführbarkeit in Erwägung gezogen werden. Prof. Henry Farrell von der George Washington University und Prof. Abraham Newman von der Georgetown University haben vor kurzem auf der Webseite der US-Zeitschrift „Foreign Affairs“ gemeinsam einen Beitrag mit dem Titel „Dumme Punkte einer Abkopplung von China“ veröffentlicht. Darin wurde darauf hingewiesen, dass eine leichtsinnige Abkopplung von China nicht nur die gesunden und wichtigen Wirtschaftsbeziehungen zu China abschneiden, sondern auch die wirtschaftlichen Verbindungen mit anderen Ländern weltweit unterbrechen würden.

Etwas Ähnliches ist tatsächlich bereits bei den US-Sanktionen gegen chinesische Unternehmen passiert. Das US-Handelsministerium hat vor kurzem das Verbot über geschäftliche Verbindungen US-amerikanischer Betriebe mit der chinesischen Hightech-Firma Huawei aufgehoben. US-Unternehmen wird dadurch wieder erlaubt, mit Huawei bei der Ausarbeitung von Standards für ein 5G-Netzwerk zu kooperieren. Eine Abkopplung von China läuft also offensichtlich den wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zuwider und ist nicht durchführbar.

Der Zeitung „Wall Street Journal“ zufolge ist das bilaterale Handelsvolumen zwischen China und den USA im April trotz der Handelsstreitigkeiten auf nahezu 39,7 Milliarden US-Dollar gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von knapp 43 Prozent gegenüber Februar. Damit ist China erneut der größte Handelspartner der USA geworden, ein weiterer Beweis für die Absurdität einer „Abkopplung“ beider Staaten. China sei für die USA ein Highlight im gegenwärtigen globalen Handel, so die „Wall Street Journal“.

Guo Libo, Geschäftsführer von J.P. Morgan für die Region Asien-Pazifik, erklärte vor kurzem in einem Interview mit der China Media Group, in China gebe es eine V-förmige Wirtschaftserholung. Diese Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft sei für den globalen Markt von Vorteil. 

Craig Boyd Allen, Vorsitzender des US-China Business Council, sagte, China könne möglicherweise der größte Motor des globalen Wirtschaftswachstums in diesem und nächsten Jahr werden. Er hoffe, dass die US-Unternehmen davon profitieren könnten. US-amerikanische Unternehmen, die wirklich an Produktion und Verkauf beteiligt seien, ließen sich natürlich nicht von einigen Politikern beeinflussen, die ihre eigenen Interessen verfolgten.

Prognosen im jüngsten Bericht der Weltbank zufolge wird die Weltwirtschaft im laufenden Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie um 5,2 Prozent zurückgehen. Die US-Wirtschaft wird um 6,1 Prozent schrumpfen. Die chinesische Wirtschaft wird hingegen voraussichtlich ein einprozentiges Wachstum erreichen. Kathy Matsu, die japanische Chefaktienstrategin, erklärte, die Welt sei miteinander verbunden. Ein anhaltendes Wachstum der chinesischen Wirtschaft sei für fast alle großen Volkswirtschaften der Welt von entscheidender Bedeutung.

 

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