Amerikanische Medien: Ausländische Unternehmen wollen sich nicht von Chinas Wirtschaft "abkoppeln"

2020-06-16 15:45:15

Unter den Auswirkungen der Covid-19-Epidemie stehen die Weltwirtschaft und der internationale Handel vor zahlreichen Problemen. Einige befürworten sogar das Argument der "Abkopplung" von Chinas Wirtschaft. Die New York Times veröffentlichte am Montag einen Bericht mit dem Titel "Abkopplung von Chinas Wirtschaft? Diese drei Industriezweige zeigen, wie schwer das ist.“ Der Artikel weist darauf hin, dass Chinas wirtschaftliche Stärke immer noch die letzte Hoffnung ist, um eine anhaltende globale Rezession zu vermeiden, und dass ausländische Unternehmen sich nicht von Chinas Wirtschaft "abkoppeln" wollen.

Dieser Artikel analysiert drei ausländische Unternehmen, die hauptsächlich vom chinesischen Markt abhängig sind, und betont die Bedeutung des chinesischen Marktes.

Hummerfischer in Westaustralien  (Quelle: New York Times)

Hummerfischer in Westaustralien  (Quelle: New York Times)

Australische Hummerfischer: China ist ein riesiger Markt 

Von 2000 bis Anfang dieses Jahres wurden 95% der australischen Langusten nach China verkauft. Aufgrund des Epidemie-Ausbruchs hat China den Kauf von australischem Hummer gestoppt. Dies führte zur Einstellung des Betriebs von 234 Hummerbooten vor der Westküste Australiens, was die Arbeit von mehr als 2.000 Menschen beeinträchtigte. Die Felsenhummerindustrie in Westaustralien erklärte sich bereit, eher zu versuchen, Geschäftsbeziehungen mit China wieder aufzubauen, als nach anderen Märkten zu suchen.

"Obwohl der Preis niedrig und die Anzahl der Produkte gering ist, brauchen wir immer noch den chinesischen Markt. Weil es für uns machbar ist, den chinesischen Markt zu befriedigen", sagte Matt Taylor, Präsident von Western Rock Lobster.

Der Artikel weist darauf hin, dass, obwohl einige Leute Australien zur Selbstversorgung und Marktdiversifizierung auffordern, Australien den chinesischen Markt nicht verlassen und eine Subventionspolitik zur Rückkehr auf den chinesischen Markt eingeführt habe.

Beleuchtungsanlagen vom deutschen Produzenten OSRAM  (Quelle: Reuters)

Beleuchtungsanlagen vom deutschen Produzenten OSRAM  (Quelle: Reuters)

Deutsche Unternehmen: Kein anderer Markt kann China ersetzen

Während der Finanzkrise 2008 stand die deutsche Industrie vor einer schweren Rezession. Dank des sprunghaften Wachstums der chinesischen Wirtschaft sowie ihrer Nachfrage für westliche Technologien konnten sich deutsche Unternehmen schnell von der schweren Rezession vor zehn Jahren befreien.

Der CEO des in München ansässigen weltweit bekannten Produzenten der Beleuchtungsanlagen Osram, Olaf Berlien, meinte, „Im Jahre 2008 habe ich zwei Märkte inspiziert, China und die Nahost-Gebiete.“

Er fügte hinzu, kein anderer Markt könne Chinas Rolle als Motor für das Wachstum der Weltökonomie ersetzen.

Eine TOTO-Fabrik in Kitakyushu in Japan (Quelle: Reuters)

Eine TOTO-Fabrik in Kitakyushu in Japan (Quelle: Reuters)

Japanischer Toilettenhersteller: stetige Zuversicht

Toto ist der größte Toilettenhersteller in Japan. Im letzten Jahr entfiel die Hälfte des ausländischen Absatzvolumens von Toto auf China. Die Firma hat bereits in China sieben Fabriken errichtet. Im Januar und Februar 2020 wurden die Produktionslinien von Toto-Fabriken aufgrund der Pandemie geschlossen, was Verluste bei Produktion und Einnahmen ausgelöst hat. Allerdings hat Toto niemals in Erwägung gezogen, China zu verlassen.

Der japanische Atemschutzmaskenproduzent Iris Ohyama hat in Dalian und Suzhou Fabriken errichtet. Sie stellen hauptsächlich Produkte für den chinesischen und japanischen Markt her. Die Sprecherin der Firma, Atsuko Kido, meinte, ihre Firma habe nicht vor, die Produktion in China einzustellen. Sie fügte hinzu, langfristig betrachtet sei der chinesische Markt nach wie vor von äußerst großer Bedeutung.

Laut einem Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) gehört China zu den wenigen Ländern, die 2020 ein ökonomisches Wachstum verwirklichen werden. Die japanische Aktienstrategin von Goldman Sachs, Kathy Matsui, sagte dazu: „Die Welt hat eine gegenseitige Konnektivität. Ein kontinuierliches Wachstum der chinesischen Wirtschaft ist für fast alle Hauptvolkswirtschaften weltweit von enormer Bedeutung.“

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren