Am Dienstag haben der chinesische Staatskommissar und Außenminister Wang Yi und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell die zehnte Runde des hochrangigen strategischen Dialogs zwischen China und der EU gemeinsam geleitet und sich dabei über die Beziehungen zwischen China und der EU sowie zu Fragen von gemeinsamem Interesse ausgetauscht. Beobachter sind der Ansicht, dass dieses Jahr ein „großes Jahr“ für China und die EU zur Förderung der Zusammenarbeit und Erweiterung des Konsenses ist. Neben dem jährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs zwischen China und der EU, dem Gipfeltreffen „27 + 1" der Staats- und Regierungschefs Chinas und der EU und dem Gipfeltreffen „17 +1“ im Kooperationsrahmen Chinas und Mittel- und Osteuropas werden in diesem Jahr auch die Verbindung von Chinas Seidenstraßen-Initiative mit der „Eurasian Connectivity Strategy“ der EU gestartet, und die siebenjährigen Verhandlungen über das bilaterale Investitionsabkommens zwischen China und der EU wird voraussichtlich in diesem Jahr abgeschlossen.
In der ersten Jahreshälfte hat die COVID-19-Pandemie die geplanten Veranstaltungen zwischen China und Europa gestört. Die Gipfeltreffen von China und den europäischen Ländern mussten entweder verschoben oder auf Videokonferenzen und Telefonate umgestellt werden. Wegen der Maßnahmen zur Bekämpfung der Epidemie wie Arbeitsunterbrechungen und Produktionsschließungen wurde die globale Industriekette und Lieferkette blockiert, und auch die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit zwischen China und der EU wurde stark beeinträchtigt. Laut Statistik ging der Gesamtwert der Importe und Exporte zwischen China und Europa im ersten Quartal um 10,4 Prozent zurück.
Die Epidemie ist eine Krise und auch ein Wendepunkt. Angesichts der Epidemie haben China und Europa mehr denn je die Notwendigkeit des Anderen, die Notwendigkeit von Multilateralismus und Handelsliberalisierung mehr denn je und die wahre Bedeutung der Win-Win-Zusammenarbeit mehr denn je erkannt. Anfang Juni hatte Staatspräsident Xi Jinping drei Telefonate mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und vier Telefonate mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron geführt, um das politische gegenseitige Vertrauen zwischen China und der EU zu festigen, die wirtschaftliche Zusammenarbeit auszubauen und die strategische Zusammenarbeit zu stärken. In der Zeit nach der Epidemie sollten sowohl China als auch Europa nach Chancen suchen und die Zukunft der Zusammenarbeit und der Win-Win-Situation umgestalten.