Spendenkonferenz stellt Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Seiten des Atlantischen Ozeans bloß

2020-05-08 10:10:58

Die internationale Spenden-Videokonferenz zur Bewältigung der COVID-19-Pandemie hat am Montag stattgefunden. Daran nahmen Spitzenpolitiker und Regierungsvertreter von 42 Ländern sowie Repräsentanten von mehreren internationalen Organisationen teil. Insgesamt sind 7,4 Milliarden Euro gespendet worden. Allerdings haben die USA nicht an dieser von der EU veranstalteten Konferenz für die Förderung der Entwicklung, Produktion und fairen Verteilung von Impfstoffen teilgenommen. Die Deutsche Presseagentur (DPA) berichtete, dies zeige die immer größer werdenden Meinungsverschiedenheiten zwischen den Verbündeten an beiden Ufern des Atlantischen Ozeans. Laut der AFP hat die Abwesenheit der USA starke Unzufriedenheit in der EU ausgelöst. Der deutsche Fernsehsender N-TV kommentierte, die Ablehnung der Teilnahme am globalen Impfstoff-Gipfel der EU durch die USA zeige die Verachtung der Vereinigten Staaten gegenüber Europa.

Beobachter sind der Ansicht, dass die absichtliche Vernachlässigung der EU durch die USA nur eine Fortsetzung ihrer Europa-Politik der letzten Jahre ist. Schon vorher hatten die USA im Rahmen der „America First“-Politik mehrmals die Interessen ihrer europäischen Verbündeten unterdrückt.

Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie kam es zwischen den USA und der EU zu mehreren Auseinandersetzungen um medizinische Materialien, Entwicklung von Impfstoffen und die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Europäische Politiker und Akademiker zeigen sich enttäuscht über die unilaterale Handlungsweise der USA, welche die transatlantische Allianz schädigt. Prof. Nicole Gnesotto von Conservatoire national des arts et métiers meinte, diese öffentliche Gesundheitskrise sei nur ein Beschleuniger der gegenwärtigen Tendenz. Ein Mitglied des Europäischen Parlaments sagte wörtlich, „In gewissem Sinne gilt die COVID-19-Pandemie als ein “Kollisionstest”. Sie zeigt, dass jetzt die USA und Europa zu zwei unterschiedlichen Planeten gehören. Wir müssen der Tatsache ernsthaft ins Auge blicken, nämlich, dass die Amerikaner nicht mehr auf eine multilaterale transatlantische Allianz setzen.“

Mehrere an der Konferenz teilnehmende europäische Politiker fürchten, dass die Trump-Regierung nur Interesse an einer Impfstoffentwicklung im Rahmen von „America First“ hat. Sie will keine globale Erforschung eines Impfstoffes, der allen Menschen auf der Welt zugutekommen würde. Dies entspricht weder den Interessen Europas noch den der ganzen Menschheit. Gerade wie der Vertreter der chinesischen Regierung, Zhang Ming, auf der Spendenkonferenz gesagt hat, gebe es keine reinen Zuschauer der Pandemie. Alle Länder der Welt seien eine Gemeinschaft mit geteilter Zukunft. Zuversicht und Solidarität seien wertvoller als Gold, und Angst und Schuldzuweisungen furchtbarer als das Virus.

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