Unterschiedliche Schicksale trotz gleicher Pandemie

2020-04-29 19:06:32

Die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in den USA hat eine Million überstritten. Die Rassenungleichheit und Diskrepanz zwischen den unterschiedlichen Gesellschaftsschichten hinter dieser Zahl sollten jedoch zum Nachdenken anregen.

Den Statistiken der Städte wie Los Angeles, Chicago und Washington zufolge ist die Infektionsrate von Afroamerikanern höher als die anderer Rassen. Die am Montag von der New Yorker Stadtregierung veröffentlichten Statistiken zeigen, dass viel mehr Menschen mit spanischer, asiatischer und afrikanischer Herkunft infiziert sind als Kaukasier. Dies zeigt, die Rassenungleichheit in den USA angesichts der COVID-19-Pandemie sehr deutlich.

Eigentlich besitzt das neuartige Coronavirus keine Bevorzugung bezüglich der Rasse. Die Differenzen in der Anzahl der Infizierten sind auf die Ungleichheit der gesellschaftlichen Arbeitsteilung und der ungleichen Verteilung einer Hygienegarantie zurückzuführen. Viele Afroamerikaner arbeiten in Berufen, die körperliche Arbeit bei niedrigem Einkommen erfordern und können sich keine Krankenversicherung leisten. Während der Pandemie müssen sie extrem riskante Arbeiten ausführen, um Geld zu verdienen. Da sie aber nicht krankenversichert sind, werden sie häufig erst mit Verspätung getestet und behandelt.

Der ehemalige US-Arbeitsminister Robert Reich schrieb am 26. April in einem Beitrag in der britischen Zeitung „The Guardian“, falls die Menschen in den unteren Schichten der USA aufgrund des Lebensdrucks vorzeitig an ihre Arbeitsstelle zurückgingen und nicht ausreichend geschützt würden, werde sich die COVID-19-Pandemie weiter verbreiten und dann sei niemand sicher.

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