Ein Kommentar von Radio China International
Die Entscheidung der USA, ihre Beitragszahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu stoppen, kommt zu einer Zeit, als sich die Welt inmitten einer großen Pandemie befindet. Sie schadet der gesamten internationalen Gemeinschaft, insbesondere den ärmsten Ländern. Kein Wunder, dass sie heftige Kritik von allen Seiten erntet.
Die USA sind wegen der gescheiterten Politik Washingtons das von COVID-19 am schwersten betroffene Land. Der Stopp der WHO-Beiträge ist bloß eine Taktik, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von diesem Versagen abzulenken. Keiner der von den USA genannten Gründe kann ihren Schritt rechtfertigen.
Der Vorwurf, dass die WHO ihrer Pflicht nicht gut nachgegangen sei und Informationen vertuscht habe, ist absurd.
Seit dem 3. Januar informiert China die WHO regelmäßigüber die Entwicklung der Epidemie. Zwei Tage nach den ersten Informationen schlug die WHO weltweit Alarm. Seit dem 7. Januar informiert sie per Telekonferenz die Gesundheitsbehörden aller ihrer Mitglieder, darunter auch die USA, regelmäßig über die Epidemie. Am 10. Januar veröffentlichte die WHO eine technische Anweisung über die Entwicklung und das Management latenter COVID-19-Fälle füralle Staaten. Am 22. und 23. Januar wurden Dringlichkeitssitzungen einberufen. Am 30. Januar erklärte die WHO die Epidemie als einen Notfall der öffentlichen Gesundheit mit internationaler Tragweite. Im Februar schickte die WHO eine Expertengruppe nach China. Auch US-Experten waren ein Teil dieser Gruppe.
Bis Anfang April hat die WHO 133 Ländern zwei Millionen Einheiten Schutzmaterial und 126 Ländern gut eine Million Diagnose-Kits bereitgestellt. Die WHO hat 400 Spitzenforscher aus der ganzen Welt koordiniert, um das neuartige Coronavirus zu jagen. In mehr als 90 Ländern wird rund um die Uhr nach Behandlungsmethoden gesucht.
Eine Reaktion Washingtons auf die Epidemie zwischen Januar und Februar war hingegen so gut wie nicht vorhanden. Die „Washington Post“ fasste die Arbeit der US-Regierung in dieser Zeit als „Verleugnen, Versäumen und Versagen“ zusammen. Erst am 18. Januar erhielt der US-Gesundheitsminister die Gelegenheit, US-Präsident Trump über die Lage zu informieren. Ein Antrag zum Aufbau eines nationalen Test- und Diagnose-Mechanismus wurde aufgrund zu hoher Kosten abgelehnt. Die britische Zeitung „TheGuardian“bemängelte, dass COVID-19-Tests in den USA sechs Wochen zu spät stattgefunden hätten.
Der zweite Vorwurf Washingtons, wonach die WHO die Epidemie nicht objektiv bewertet und für China gesprochen habe, ist eine Lüge.
Während ihres neuntägigen Aufenthalts in China hat die WHO-Expertengruppe erkannt, dass China wichtige Erfahrung für die globale Reaktion auf die Epidemie gesammelt hat. Die Schlussfolgerung der WHO in China hat die Anerkennung der internationalen Gemeinschaft erhalten. Nun kehrt in China wieder Alltag ein. Das beweist, dass die Bewertung der WHO über China wissenschaftlich und objektiv war.
Dem dritten Vorwurf der USA, dass die Ablehnung eines Reiseverbots in der Anfangsphase der Epidemie eine katastrophale Entscheidung der WHO war, entbehrt jeder Grundlage.
Die WHO muss Krankheiten vorbeugen und unter Kontrolle bringen, ohne internationalen Handel und Reisen unnötig zu stören. Auch während der H1N1-Pandemie im Jahr 2009 hatte die WHO kein Handels- oder Reiseverbot vorgeschlagen.
„The New York Times“ analysierte, die WHO handele viel weitsichtiger und schneller als viele Regierungen. Es gebe keinen Beweis dafür, dass die WHO für die miserable Lage in Europa oder in den USA Verantwortung tragen müsse.
Kritik an den USA kommt hingegen von allen Seiten. Die Vereinten Nationen, die Europäische Union, die Afrikanische Union und die Wissenschaft sehen die Entscheidung der USA als unangemessen oder sogar als Vergehen gegen die gesamte Menschheit an.
Die G20, der auch die USA angehören, erklärte auf ihrem Sondergipfel eine Verstärkung der Rolle der WHO zu unterstützen. Doch die jüngsten Taten der USA haben ihre internationalen Versprechen gebrochen.
Weltweit sind insgesamt bereits über 2,15 Millionen Menschen an COVID-19 erkrankt. Die Lage wird immer kritischer. Die USA müssen unverzüglich eine Politisierung der Pandemie stoppen. Die Menschheit kann das neuartige Coronavirus nur durch Zusammenhalt und Zusammenarbeit besiegen.