Ein Kommentar von Radio China International
Chinas Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal um 6,8 Prozent. Das ist keine Überraschung für viele Beobachter. Die ersten Monate 2020 sind für China und die ganze Welt ungewöhnlich. Die Volksrepublik war mit der Corona-Krise konfrontiert. Menschen vor dem Tod retten, das war Aufgabe Nummer Eins für das Land in der vergangenen Zeit. Dafür musste man andere Aufgaben vorerst beiseite legen. Wirtschaft und Verkehr blieben auf einem niedrigen Niveau. Doch die strengen Maßnahmen haben sich ausgezahlt. China ist es gelungen, binnen kurzer Zeit die Corona-Krise unter Kontrolle zu bekommen. Ein kurzfristiges Minuswachstum ist also unvermeidbar.
Das Coronavirus ist eine globale Herausforderung. Viele Länder haben ihre Wachstumsprognose herabgesetzt. Grenzüberschreitende Investitionen, Güterhandel und Personenverkehr wurden wegen des COVID-19 in Mitleidenschaft gezogen. Die Folge: ein viel langsameres Wachstum für viele Länder, darunter auch die zweitgrößte Volkswirtschaft.
Doch die Aussichten sind nicht trübe. Die Lage in China ist in den vergangenen Monaten stabil geblieben. Die Erholung beschleunigt sich. Die Senkung verlangsamte sich im März. Das ist ein vertrauensstärkendes Signal.
Im Vergleich zu Januar und Februar sank der Einzelhandel im März um 4,7 Prozentpunkte weniger. Und die Senkung der Außenhandelsvolumen verkleinerte sich im März um 8,7 Prozentpunkte. Ein noch wichtigerer Indiz ist die Steigerung des Index PMI im März um 16,3 Prozentpunkte im Vergleich zu Februar. Eine kräftige Erholung der chinesischen Wirtschaft lässt also keinen Zweifel aufkommen.
Im ersten Quartal blieben der Arbeitsmarkt und das Preisniveau stabil. Es gab keine großen Entlassungen. Die Arbeitslosenquote sank im März um 0,3 Prozentpunkte. Der Verbraucherpreisindex CPI ging um 0,9 Prozentpunkte zurück. Das Angebot an Nahrungsmitteln ist gesichert.
Das Momentum der chinesischen Wirtschaft wird noch langfristig beibehalten. Telekommunikation, EDV und Informationsindustrie sowie das Finanzwesen haben im ersten Quartal ein kräftiges Wachstum verzeichnet. Sektoren wie E-Commerce, E-Learning und Telemedizin entwickelten sich rasant. Der Online-Einzelhandel wuchs im März um 5,9 Prozent.
Das Fundament der chinesischen Wirtschaft wird langfristig unverändert bleiben. Die gesamte Industrie in China wird von dem Schwarzen Schwan COVID-19 nicht zerstört. Das Land kann durch tiefere Reformen noch mehr Dynamik für seine Wirtschaft entfesseln.
So bleibt das Vertrauen internationaler Investoren für China unverändert. Am ersten Tag nach dem Ende des Lockdowns des ehemaligen Epidemie-Epizentrums Wuhan erklärte der Einzelhandelskonzern Walmart, seine Investitionen in Wuhan um drei Milliarden Yuan RMB auszubauen. An diesem Tag wurden elf Projekte mit ausländischen Investitionen im Wert von 27 Milliarden Yuan RMB in Wuhan unterzeichnet.
Für den Internationalen Währungsfonds (IWF) gehört China zu den wenigen Volkswirtschaften weltweit, die in diesem Jahr noch ein Wachstum beibehalten können. Die IWF-Prognose für Chinas Wachstum im kommenden Jahr beträgt 9,2 Prozent. Keine andere Wirtschaft in der G20-Gruppe kann laut dem IWF so kräftig wachsen wie die Volksrepublik.
Die Statistiken zeigen, China kann gestärkt aus der Krise hervorgehen. Eine starke Erholung der chinesischen Wirtschaft ist ein enormer Beitrag für die Stabilisierung der Weltwirtschaft.