Ein Kommentar von Radio China International
Der US-Präsident hat einen Stopp ihrer Beiträge für die Weltgesundheitsorganisation erklärt. Grund: Die WHO arbeite nicht gut in Zeiten der Pandemie.
Die Entscheidung des Weißen Hauses wird als schädlich für sich selbst und die internationale Kooperation erwiesen.
Es ist offensichtlich, dass die WHO seit dem Ausbruch der Pandemie eine unersetzbare Rolle gespielt. Sie reagiert schnell, beruft Fachkonferenzen ein, koordiniert Forschungen und leistet Hilfe bis Mitte April für 133 Länder.
Die G20-Länder haben bei ihrem Sondergipfel eine Stärkung der Rolle durch die WHO im Kampf gegen COVID-19 erklärt. Das UNO-Hilfspaket in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar Ende März beinhaltet Forderungen der WHO und zielt auf Hilfe für die schwächsten Länder ab.
Der Stopp von WHO-Beiträgen zu einer kritischen Zeit gleicht einem Verrat gegenüber der Weltgemeinschaft und stört schwer die internationale Zusammenarbeit. Diese Entscheidung wird zweifelsohne heftige Kritik aus aller Welt ernten.
Der Microsoft-Gründer Bill Gates zum Beispiel bezeichnete die Entscheidung als “sehr gefährlich”. US-Fachorganisationen von Medizinern ebenfalls halten dies als einen gefährlichen Schritt in eine falsche Richtung.
Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach von einem unangebrachten Schritt. Die Europäische Union sieht nach Worten ihrer ranghohen Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell Fontelles in der Entscheidung Washingtons keine überzeugende Rechtfertigung.
Diese Entscheidung ist jedoch seit langem geplant worden. Das Weiße Haus erklärte bereits Mitte Februar in seinem Haushaltsentwurf für das Finanzjahr 2021, dass der Kongress Beiträge für die WHO um mehr als eine Hälfte reduzieren soll. Nur fehlt es Washington eine Ausrede. Analytiker gehen davon aus, dass die kontinuierliche Kritik Washingtons an die WHO bloss eine Vorbereitung auf seinen Stopp der WHO-Beiträge sei.
Der Spiegel kommentiert, Washington wolle damit die Aufmerksamkeit von seiner gescheiterten Politik ablenken.
Seit ihrer Amtsantritt verfolgt diese US-Regierung eine Anti-Globalisierungspolitik und setzt sich über die Weltgemeinschaft hinaus. Damit ist sie zu einer zerstörerischen Kraft für die internationale Zusammenarbeit geworden.
Die Viren kennen keine Grenze. Die Menschheit kann nur als eine Gemeinschaft das Virus COVID-19 besiegen. Das muss Washington verstehen. Denn Unilateralismus führt die USA nur in eine Sackgasse.