In letzter Zeit hat die US-Regierung der WHO vorgeworfen, den USA “falsche Vorschläge” während der Coronavirus-Epidemie unterbreitet zu haben. Washington erwäge, seinen Mitgliedsbeitrag an die WHO nicht mehr zu zahlen, hieß es.

Dazu schrieb die britische Zeitung “The Guadian”, angesichts der Epidemie habe die US-Regierung wiederholt ihre Schuld verneint und nun die WHO zum Sündenbock gemacht. Die Schuldabwälzung durch die USA dient nicht der Eindämmung der Epidemie im eigenen Land und wird der internationalen Zusammenarbeit bei der Epidemiekontrolle im Wege stehen.

Die WHO hat am 30. Januar die Coronavirus-Epidemie zum “Gesundheitsnotfall mit internationaler Tragweite” erklärt und damit weltweit Alarm geschlagen. Aber erst am 13. März hat das Weiße Haus einen “nationalen Notstand” ausgerufen, also 43 Tage später. Was haben die USA in dieser Zeit getan? Die Behauptung, dass die WHO die USA bei der Epidemiekontrolle irregeführt habe, ist also grundlos.

Als Reaktion auf die US-Vorwürfe erklärte der WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwoch, wenn man die Epidemie für politische Attacken nutze, sei dies ein Spiel mit dem Feuer. Das Virus und die Epidemie müssten von der Politik ferngehalten werden. Am gleichen Tag rief der UN-Generalsekretär António Guterres alle Länder dazu auf, die Arbeit der WHO zu unterstützen.

Angaben der WHO zufolge haben die USA bis 29. Februar die Zahlung von 70 Prozent ihres Mitgliedsbeitrags für 2019 verweigert, ebenso wie die Zahlung des Beitrags für 2020 in Höhe von 120 Millionen US-Dollar, die vor dem 1. Januar getätigt werden soll. Es stellt sich die Frage, ob sich die USA diesmal mit ihren Vorwürfen gegen die WHO ihrer Zahlungsverpflichtung entziehen wollen. Die Zahlungsverweigerung der USA ist ein hegemonistischer politischer Druck auf die WHO und zeigt erneut das Prinzip “America first”, mit dem die USA versuchen, ihre eigenen Interessen über die globalen öffentlichen Interessen zu setzen. Zweifelsohne ist dies ein gefährlihes Signal für die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen die Epidemie und wird den Interessen aller Bevölkerungen einschließlich der US-Bürger schaden.