Vor kurzem hat während einer Anhörung des US-Repräsentantenhauses über die COVID-19-Epidemie der Abgeordnete Harley Rouda diese Frage gestellt: “Manche Amerikaner scheinen an der Grippe gestorben zu sein. Aber ist die wirkliche Todesursache die Coronavirus-Epidemie?” Der Direktor des Centers for Disease Control and Prevention, Robert Redfield, antwortete: “Bis jetzt sind in den USA bereits auf diese Weise manche Infektionsfälle diagnostiziert worden.”
Diese Antwort bedeutet, dass die USA anerkannt haben, dass manche Todesfälle durch die COVID-19-Epidemie fehlerhaft als Grippe-Tote deklariert worden sind. Das bedeutet auch, dass die Skepsis der Außenwelt begründet und logisch ist. Denn das neuartige Coronavirus könnte ja durchaus aus den USA stammen.
Vor kurzem hat die kanadische Denkfabrik “Global Research” einen mit “Larry Romanov” gezeichneten Beitrag veröffentlicht. Darin hieß es: “Der jüngste Fund ist schockierend. Stammt das Virus aus den USA?” Der Beitrag zitierte die Analysen von Virusexperten der chinesischen Insel Taiwan über die Virusquellen der schwer von der Epidemie heimgesuchten Länder Iran und Italien. Es wurde in dem Beitrag darauf hingewiesen, dass beide Länder bereits die Gensequenz des Virus veröffentlicht und herausgefunden hätten, dass diese sich von dem Virus in China unterscheide. Dies bedeute, dass das Virus nicht aus China stamme.
Die Reaktion mancher US-Politiker darauf ist erstaunlich: negieren, dementieren - schnell und vehement. Der ehemalige Präsident des US-Repräsentantenhauses Newt Gingrich behauptete beispielsweise, die Ansicht, dass das Virus aus den USA stamme, sei eine “Lüge”. Diese Reaktion stellt einen scharfen Kontrast zu der Handlungsweise vieler US-Amerikaner kurz nach dem Ausbruch der Epidemie dar, als China völlig unbegründet als Quelle des üblen Virus attackiert und diffamiert wurde.
Die Frage nach der Quelle des Virus ist nur wissenschaftlich relevant, für genetische und epidemiologische Forschungen. Das ist Expertensache und nichts für impulsive Lautsprecher. Einige wenige US-Politiker haben ungeachtet der wissenschaftlichen Forschung mit grundlosen Gerüchten andere verleumdet. Allerdings tolerieren sie selbst nicht die leiseste Skepsis von außen, auch, wenn diese auf Logik und wissenschaftlichen Kenntnissen basiert. Das ist ein gutes Beispiel für Doppelmoral und typisch für hegemonistische Handlungsweisen.
Mittlerweile sind Wissenschaftler weltweit dabei, beschleunigt nach der Quelle des Virus zu suchen. Die USA sollten parallel zur Epidemiebekämpfung gemäß dem Prinzip von Wissenschaft, Professionalität und Vernunft mit der internationalen Gemeinschaft kooperieren. Die Frage nach dem Virusursprung muss klar beantwortet werden. Nur mit Tatsachen kann dem Misstrauen der Außenwelt begegnet und der Welt eine Antwort gegeben werden.