Die zweitgrößte Volkswirtschaft erhielt einen schweren Schlag. Von einem unter Mikroskop erst sichtbaren Virus. Klar, die Beeinträchtigungen sind spürbar. Aber nur kurzfristig, regional und partiell.
Das fast lahmgelegte COVID-19-Epizentrum Hubei macht weniger als fünf Prozent der chinesischen Wirtschaftsleistungen aus. Betroffen sind vor allem Branchen wie Gastronomie, Einzelhandel, Transport, Tourismus und Unterhaltung. Kein Grund für Panik also.
Gestrichene Partys kann man nachholen, viele Verluste offline lassen sich online kompensieren. Und das ist durchaus realistisch in einem Land, das Weltführer bei der 5G-Technologie ist. Alles spricht für mehr Optimismus. Die Normalität kehrt wieder zurück, solange nur das Fundament der chinesischen Wirtschaft gesund bleibt.
Und so ist es und wird es auch noch langfristig bleiben. Warum? Weil die 1,4 Milliarden Chinesen sich noch größere Träume erfüllen wollen!Seit sieben Jahren geht die Zahl der in Armut lebenden Bevölkerung jährlich um mehr als zehn Millionen zurück. Jetzt ist China von seinem Ziel, die Armut endgültig zu besiegen, nur eine Schrittlänge entfernt. Es ist leicht vorstellbar, welche Dynamik Millionen Menschen entfesseln, sobald sie der Armut entkommen. Nicht nur weil sie mehr Geld in der Tasche haben, sondern auch, weil sie mehr Selbstvertrauen haben und Mut, von etwas Größerem zu träumen.
Überdies hat China noch den größten Mittelstand der Welt. Viele Chinesen sind modebewusst, kaufen sich gerne High-Tech-Produkte, arbeiten fleißig für größere Wohnungen, schnellere Autos, eine bessere Bildung und sie planen regelmäßig einen Familienurlaub im Ausland.Hier noch ein Blick von außerhalb Chinas.
Der IWF rechnet mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer V-förmigen Entwicklung. Einer Senkung folge eine schnelle und kräftige Erholung, sagte die IWF-Chefin in einem Interview mit der CMG. Die deutsche Bundesbank geht in ihrem Monatsbericht für Februar von einer zügigen Normalisierung aus. Nun wird Produktion nach verlängerten Betriebsferien wieder aufgenommen. AstraZenecas Chef für China-Markt Leon Wang spricht von einer unveränderten Basis für Chinas langfristige Entwicklung. Das wachsende Vertrauen zeigt sich in steigenden Börsenkursen. Was das Land gerade erlebt, ist wie eine Grippe. Man fühlt sich schlecht, meldet sich krank, nimmt Medizin ein und braucht Bettruhe. Aber man geht bestimmt genesen an die Arbeit zurück, solange man in guter Verfassung ist und das Immunsystem intakt ist.
Unser Immunsystem ist so intelligent, dass es Antikörper entwickelt und uns dadurch in Zukunft vor ähnlichen Krankheiten schützt. Chinas Wirtschaft, ebenfalls in guter Verfassung, kann COVID–19 schnell überwinden und wird durch die inzwischen gesammelten Erfahrungen logischerweise stärker.Der Fall COVID-19 ist für eine Volkswirtschaft wie China also keine tödliche Krankheit, sondern eine heilbare Grippe.