Heute ist der Vorabend des Frühlingsfestes, des chinesischen Neujahrs. Ein Tag des Familientreffens, der wichtigste im Jahr. Doch viele dieser besonderen Treffen finden dieses Jahr nicht statt, entweder um die Verbreitung der neuartigen viralen Lungenentzündung - nach dem Ursprungsort auch Wuhan-Virus genannt - zu bekämpfen bzw. zu vermeiden, dass der Virus mitgeschleppt werden könnte.
Die Epidemie kam plötzlich inmitten des „Chunyun“, der größten Wanderung der Menschheit während des chinesischen Frühlingsfests, so dass viele davon überrascht wurden, die das ganze Jahr außerhalb der Heimatstadt gearbeitet haben und nun gerade dabei waren, nach Hause aufzubrechen.
Der Ausbruch der Viruserkrankung machte vielen einen Strich durch die Rechnung. Bis 24 Uhr am 23. Januar wurden in 29 Provinzen Chinas 830 Fälle, in Hongkong, Macau und Taiwan fünf und im Ausland neun Krankheitsfälle gemeldet. Um die Verbreitung der Erkrankung zu verhindern, wurde das ganze Land mobilisiert. Und wirklich alle machen mit: Zahlreiche Menschen verzichten auf Heim- oder Urlaubsreisen und Festveranstaltungen wurden gestrichen. Es wird dazu aufgerufen, statt auszugehen sich zu Hause die jährliche Frühlingsfest-Gala im Fernsehen anzuschauen.
Ärzte aus allen Landesteilen eilen nach Wuhan, um mit ihren Kollegen vor Ort gegen das Virus zu kämpfen. Zhong Nanshan, ein berühmtes Mitglied der Akademie der Ingenieurwissenschaften, empfahl allen Landsleuten, Wuhan zu meiden. Er kam persönlich aber als Pathologe nach Wuhan, um die Seuche "anzugehen". Auch zahlreiche Ärztinnen und Ärzte arbeiten an der vordersten Front und beweisen ihre Tapferkeit.
Die chinesische Regierung packt schneidig und transparent zu. Von Anfang an wurde die internationale Zusammenarbeit großgeschrieben. Im Land läuft alles auf Hochtouren: Die neue Lungenentzündung ist in die Liste der gesetzlichen Seuchen aufgenommen worden; die Ausgänge von Wuhan wurden gesperrt, Geldmittel in Höhe von einer Milliarde Yuan wurden bereitgestellt. Das Motto: Das Volk steht im Mittelpunkt.
Die Weltgesundheitsorganisation erklärte am Donnerstag, dass sie die neue Lungenentzündung in China nicht als medizinischen Notfall internationalen Ausmaßes einstufe, weil derzeit die Zahl der infizierten Patienten den Standard nicht erfülle. Sie bedankte sich für die Zusammenarbeit und die Transparenz der chinesischen Regierung, insbesondere bei der Trennung und DNA-Sequenzierung des neuartigen Coronavirus sowie ihre Bereitschaft zur Teilhabe.
Auch Menschen auf der ganzen Welt machen China Mut. Ein Inder z. B. sagte in den Sozialen Medien, dass er der chinesischen Regierung für deren schnelles Eingreifen die Daumen drücke. Das chinesische Volk ist im Kampf also nicht allein.
Ein deutsches Sprichwort lautet: Das kommt in den besten Familien vor. Wie wir alle Hindernisse beim wirtschaftlichen Aufbau überwunden haben, werden wir bestimmt auch alle Schwierigkeiten in dieser Ausnahmesituation besiegen