Die britische Polizei geht einer Erklärung vom Freitagabend zufolge davon aus, dass alle 39 Lkw-Toten in Essex vietnamesische Staatsangehörige sind. Das Rätsel um die Herkunft der Leichen ist nun endlich gelöst.
Während die Welt von der Nachricht vom Fund der 39 Toten vor zehn Tagen entsetzt war und trauerte, saugten sich einige westliche Medien ungeduldig und ohne aussagekräftige Beweise eine Meldung aus den Fingern: Die Toten seien illegale Auswanderer aus China. Noch überraschender war die Frage des CNN-Reporters David Culver auf einer Pressekonferenz des chinesischen Außenministeriums: „Warum entscheiden sich so viele Chinesen trotz Fortschritte und Errungenschaften des Neuen China für so eine extrem gefährliche Art und Weise, um aus China zu fliehen?“ Herr Culver stellte eine „Fake Question“. Bevor er diese dubiose Frage gestellt hatte, hatte Culver bereits eine vorprogrammierte Antwort drauf: Nur unter der Herrschaft der KP Chinas könne es so eine Tragödie in China geben.
Das ist jedoch eine gewöhnliche Logik und Praxis von CNN und anderen Medienanstalten: Die Probleme, mit denen China konfrontiert sei, seien alles „Ursünden“ Chinas. Der Ausgangspunkt dieser Logik ist das ideologische Vorurteil gegenüber einem anderen System. Für CNN und seinesgleichen steht ein derartiges Vorurteil über der objektiven Gerechtigkeit der Presse. Der Fall von Essex ist jedoch keine Ausnahme. In der Geschichte CNNs finden sich viel zu viele solcher Vorurteile.
Es ist die Verantwortung der Presse, Respekt vor der Wahrheit zu haben und Vorurteile zu entfernen. Doch die Berichterstattung lässt den Verdacht aufkommen, dass CNN das Gegenteil von dem tut, was es predigt.
Zum Glück hat CNN mit seiner Manipulation sein Ziel nicht erreicht. Die Öffentlichkeit gewinnt dadurch nur eine tiefere Einsicht in das wahre Gesicht westlicher Medien.
Bevor man mit einem gehobenen Finger andere belehrt, sollte man vorher sichergehen, dass man die Wahrheit kennt. Denn wie Voltaire schon richtig sagte: „Vorurteile sind die Vernunft der Narren“.