Kommentar: CNN und Co. hatten sich bereits die Antwort zurechtgelegt, bevor sie die kaltblütige Frage stellten

2019-10-28 16:45:20

39 Menschen mit asiatischen Gesichtern, die in einem LKW im britischen Essex ums Leben kamen, standen in der vergangenen Woche in der Aufmerksamkeit der globalen Medien.
Am Sonntag konnten neue Fortschritte bei der Untersuchung erzielt werden. Wie die vietnamesische Nachrichtenagentur am selben Tag berichtete, hat sich Tran Ngoc An, der Botschafter Vietnams in Großbritannien, kürzlich vor Ort mit der britischen Polizei getroffen. Laut der vorhandenen Informationen haben mindestens 24 vietnamesische Familien gemeldet, dass sie Angehörige in Europa vermissen würden.

Immer mehr Beweise deuten darauf hin, dass die Verstorbenen aus Vietnam stammten. Diese Information ist ganz anderes als jene Medien-Mutmaßung von vor vier Tagen, als sich die Tragödie ereignete.

Zu diesem Zeitpunkt waren viele Leute geschockt gewesen von der schrecklichen Nachricht, aber die Staatszugehörigkeit der Opfer und die Ursachen des Unglücks lagen noch völlig im Dunkeln. Nichtsdestotrotz legten sich die britischen Medien bereits darauf fest, dass es sich bei den Opfern um Chinesen handeln würde. Um 10 Uhr 35 am vergangenen Donnerstag gab die „Medienanstalt“ BBC, die sich selbst als seriöses Qualitätsmedium versteht, jenes in einer fetten Schlagzeile bekannt: „Essex Lorry Deaths: 39 found dead were Chinese nationals“ und sprach also explizit von 39 toten Chinesen.

Einige Medien konzentrierten sich auf das Stichwort „Chinese“. Und von diesen behaupteten sogar welche, dass es sich um Menschenschmuggel durch eine kriminelle Bande von Chinesen aus der Provinz Fujian handle.

Die CNN-Korrespondenten taten auch so, als ob sie über eindeutige Beweise verfügten. Bei einer Pressekonferenz des chinesischen Außenministeriums fragte ein Korrespondent von CNN nach, warum chinesische Bürger gerade zum 70jährigen Jubiläum der Gründung der VR China auf diese extreme Weise China verlassen wollten.

Auf diese absurde Frage antwortete die Sprecherin des Außenministeriums, Hua Chunying, mit scharfer Kritik.

„Ich denke, in der jetzigen Situation liegt die dringlichste Aufgabe in der Ermittlung und Untersuchung der Wahrheit. Sie haben wegen Ihrer vorgefassten Gedanken festgelegt, dass die Opfer aus China stammen würden. Und Sie haben den Fall mit dem 70-jährigen Jubiläum der Gründung der VR Chinas kombiniert. Ihr Ausgangspunkt ist problematisch. Er spiegelt einige Probleme in Ihren Gedanken und bei einigen US-Medien, die Sie repräsentieren, wider. Was für eine Antwort wollen Sie denn auf diese Frage haben?“

In den Augen vieler westlicher Medien wird China für alle Probleme verantwortlich gemacht. Anders ausgedrückt: Egal was China macht, es ist falsch. Hinter dieser selektiven Wahrnehmung verbirgt sich auch eine krasse ideologisch motivierte Doppelmoral. Wer lange eine gefärbte Brille trägt, gewöhnt sich an eine monochrome Welt und vergisst, dass die Welt eigentlich vielfarbig ist.

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