Schwarzerde ist eine kostbare Bodenressource auf der Erde. Im Nordosten Chinas umfasst die Fläche von Schwarzerde etwa 18,5 Millionen Hektar Ackerland, 10,4 Millionen Hektar davon liegen in der Provinz Heilongjiang. Die schwarzen Böden werden seit ihrer großflächigen Urbarmachung äußerst intensiv genutzt, wobei der Gehalt an organischen Stoffen in mehreren Bodenflächen abnimmt und die ökologischen Funktionen beeinträchtigt werden. Heilongjiang ergreift inzwischen verschiedene Maßnahmen, um die schwarzen Böden zu schützen und sinnvoll zu nutzen.
Yao Hongtian, ein Reis-Landwirt im Dorf Gaojia in der Stadt Fujin in Heilongjiang, sagt: „In ein paar Tagen werde ich wieder jeden Tag früh aufstehen müssen, um den Kanister mit den Schädlingen zu säubern.“ Er zeigt dabei auf die solarbetriebene Insektizidlampe am Rand seines Feldes. Im Hochsommer sammeln sich jeden Morgen viele tote Schädlinge in dem kleinen Gefäß unter der Insektizidlampe. Diese physische Beseitigung von Schädlingen ermöglicht Yao zufolge eine erhebliche Verringerung des Einsatzes von Pestiziden. „In der Vergangenheit wurden so viele Pestizide eingesetzt, dass es überhaupt keine Frösche mehr auf den Feldern gab.“
In der Provinz Heilongjiang wird das Anbaumuster, bei dem viele Pestizide und Düngemittel eingesetzt werden, allmählich aufgegeben und die wissenschaftliche Düngung wird zu einem Konsens unter den Landwirten. Zhang Jingshan, ein Landwirt aus dem Dorf Xianglan Ercun, steht auf seinem Reisfeld, beugt sich hinunter, nimmt eine Handvoll schwarzer Erde und wirft sie in die Luft, wobei die feine Erde sich im Wind verstreut. Zhang sagt, er habe im vergangenen Jahr begonnen, mehr Mist und weniger chemischen Dünger auszubringen. Mittlerweile sei der steife Boden, der früher mit zu viel Dünger bedeckt gewesen sei, einigermaßen weich geworden. „Der Boden ist viel weicher als früher. Es wird weniger chemisch gedüngt und der angebaute Reis wird auf dem Markt immer beliebter.“
Um die Ackerflächen mit Schwarzerde zu schützen, werden in einigen Gebieten von Heilongjiang seit Jahrzehnten beharrlich Bäume angepflanzt und Flüsse reguliert. Die Menschen haben neben ihren Anbauflächen Bäume gepflanzt, um den Wind abzuhalten und den Boden zu festigen. Außerdem haben sie Rinnen mit Weidenzweigen aufgefüllt, damit diese Wurzeln schlagen und sprießen können, um den Boden und das Wasser zu stabilisieren. Die Bodenerosion in diesen Gebieten wurde dadurch mittlerweile stark reduziert.
Feng Guowei, Leiter der Jianxin-Anbaugenossenschaft im Landkreis Bayan in der Provinz Heilongjiang, erklärt: „Wir streuen Stroh auf die Anbauflächen und der Boden wird nach dessen Verrottung fruchtbarer. Der hier angebaute Mais gedeiht dadurch außerordentlich gut.“ Die Praxis der Anbaugenossenschaft besteht eigenen Angaben zufolge darin, den Boden von der Herbsternte bis zur Frühjahrsaussaat brach liegen zu lassen. Durch diese konservierende Maßnahme werde der Gehalt an organischer Substanz im Boden allmählich erhöht und je reicher der Boden sei, desto höher sei der Ertrag, so Feng.
Im März 2022 wurden etliche Verordnungen über den Schutz und die Nutzung von Schwarzerde in Heilongjiang in Kraft gesetzt, um die Arbeit zum Schutz von Schwarzerde weiter rechtlich abzusichern. Inzwischen hat sich die Qualität der Anbauflächen in der Provinz erheblich verbessert. Im Jahr 2021 belief sich die Gesamtgetreideproduktion von Heilongjiang auf 78,554 Milliarden Kilogramm, was einem Anstieg von 3,22 Milliarden Kilogramm gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Ernährungssicherheit Chinas konnte dadurch weiter gewährleistet werden.