China beginnt Bau des höchstgelegenen Observatoriums der Welt

2022-06-20 08:00:00

VCG

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Nach der Grundsteinlegung für das erste Observatorium im Autonomen Gebiet Tibet hat nun der Bau dieser höchstgelegenen Sternwarte der Welt begonnen.

Die Beobachtungsstelle des neuen Observatoriums soll bis Juni 2024 fertiggestellt werden. Das Gelände der Anlage befindet sich in der wirtschaftlich-technologischen Entwicklungszone unweit von Lhasa, der Hauptstadt Tibets. Mit einer Höhe von 3.650 Metern über dem Meeresspiegel umfasst es mehr als 11.000 Quadratmeter.

Wissenschaftlern zufolge hat Lhasa einen besonders großen Vorteil hinsichtlich der Lage des neuen Obervatoriums, da die dortige Luft im Vergleich zu anderen Landesteilen weitaus sauberer ist, was eine klare Sicht auf ferne Himmelskörper ermöglicht.

In der neuen Sternwarte soll ein 1-Meter-Apertur-Teleskop installiert werden, um verschiedenartige wissenschaftliche Forschungsaufgaben zu übernehmen. Außerdem soll es Frühwarnungen für Weltraummüll ermöglichen, der Satelliten- und Raumschiffstarts gefährden könnte, sowie erdnahe Asteroiden überwachen. Selbstverständlich dient die neue Sternwarte auch dazu, astronomisches Wissen in der Öffentlichkeit zu popularisieren. Wang Junjie, stellvertretender Direktor der Behörde für Wissenschaft und Technologie des Autonomen Gebiets Tibet, sagt: „Es wird helfen, verheerende Unfälle zu verhindern, wie Satelliten und Raumschiffe, die in der Umlaufbahn befindliche Trümmer treffen.“

Bei der Entwicklung des Teleskops haben mehrere Forschungsinstitutionen in ganz China zusammengearbeitet, darunter das Nationale Astronomische Observatorium, das Institut für Optik, Feinmechanik und Physik Changchun, das Purple Mountain Observatory der Chinesischen Akademie der Wissenschaften und das Tibetische Museum für Naturwissenschaften.

Wang sagt, viele Arten von wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Aktivitäten, einschließlich Ausstellungen, Schulungen, Experimenten, Vorträgen und Filmvorführungen würden in Zukunft in der Sternwarte stattfinden. Es würden außerdem entsprechende Programme ausgearbeitet, um die Beteiligung Jugendlicher zu fördern. „Das Observatorium wird zu einem neuen regionalen Wahrzeichen werden, das sowohl Touristen als auch Einheimische anzieht“, so Wang Junjie weiter.

Tsering Lhundrub ist Schüler einer Mittelschule in Lhasa. Er ist von Astronomie begeistert und freut sich schon auf das Observatorium. Er erklärt: „Tibet ist als das Dach der Welt bekannt. Es ist vergleichsweise nah am Himmel. Ich finde es toll, in Zukunft oft in die Sternwarte gehen zu können. […] In anderen Landesteilen haben die Menschen die Ressourcen, den Weltraum, zum Beispiel andere Planeten im Sonnensystem und Asteroiden, zu beobachten, aber in Tibet gibt es bislang eine Lücke in diesem Bereich. Daher freue ich mich sehr zu hören, dass es auf dem Dach der Welt bald eine so moderne Sternwarte geben wird. Es ist wichtig, dass Menschen – insbesondere die jüngere Generation – die Chance haben, das erstaunliche Universum zu beobachten und zu erforschen.“

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