Ländlicher Viehbasar in Xinjiang bringt Einheimischen Glück

2022-06-16 09:00:00

Der Viehbasar in einem kleinen Dorf im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang im Nordwesten Chinas ist von einem überwältigenden Geruch nach Tierkot durchdrungen und empfängt seit dem frühen Morgen Händler und Käufer. Jeden Dienstag versammeln sich auf dem Basar im Kreis Shule in Kaschgar fast 10.000 Menschen – auch von außerhalb Xinjiangs – um mit Rindern und Schafen zu handeln. Auch anderes Vieh wie Pferde, Kamele und Esel werden in bestimmten Bereichen ge- und verkauft. Basarleiter Memettursun Abdurehim erklärt: „An einem Tag werden etwa 4.000 Rinder, Schafe und anderes Vieh verkauft. Das Handelsvolumen an einem einzigen Tag beträgt bis zu 80 Millionen Yuan RMB (etwa 11,26 Millionen Euro).“

Der Basar nimmt heute eine Fläche von 6,3 Hektar ein, was etwa dem 20-fachen der Größe entspricht, die er 2015 hatte, als er seinen Betrieb aufnahm. Im südlichen Xinjiang ist der Basar für sein vielfältiges Angebot an Rindern weithin bekannt. „Einige Qualitätsrinder können einen Preis von bis zu 50.000 Yuan RMB erzielen, während eine normale Rasse für etwa 10.000 bis 20.000 Yuan RMB verkauft wird“, so Memettursun Abdurehim.

Qasim Obul aus dem Bezirk Akto, kommt am frühen Morgen auf den Basar. Nach einer fünfstündigen Untersuchung gibt er 27.400 Yuan RMB für eine Simmentaler Kuh aus. Qasim Obul verdient seinen Lebensunterhalt mit Landwirtschaft und Handarbeit, während seine Frau die Rinder füttert. Sie erzielen ein jährliches Haushaltseinkommen von über 100.000 Yuan RMB. Nach dem Kauf gibt er zusätzlich 30 Yuan RMB für eine Untersuchung bei der Veterinärstation auf dem Basar aus, um sicherzustellen, dass sein neues Tier bereits trächtig ist.

Nach Angaben des Leiters der Veterinärstation dürfen nur gesunde Tiere auf dem Basar gehandelt werden. Die Station stellt nicht nur einen Kontrollpunkt am Eingang auf, sondern schickt auch Mitarbeiter auf Patrouille und führt stichprobenartige Kontrollen durch.

Der Basar hat auch Geschäftsbeziehungen zu anderen Regionen des Landes aufgebaut. Guo Fuqiang kam in den 1990er-Jahren aus der zentralchinesischen Provinz Hubei zum ersten Mal als Händler auf den Basar. Der 62-Jährige sagt: „Ich bringe Kälber aus Hubei hierher und transportiere dann die erwachsenen Rinder zurück in meine Heimatstadt.“ Seine dreiköpfige Familie ließ sich vor fünf Jahren in der Nähe des Basars nieder.

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