„Beim Schnitzen von Jade mit verschiedenen natürlichen Farben muss man je nach Form und Position der farbigen Jadebereiche seine Kreativität und seinen Einfallsreichtum spielen lassen sowie unterschiedliche Schnitztechniken benutzen, um eine klassische und perfekte Jadeschnitzerei zu schaffen.“ In einer Werkstatt für Jadeschnitzerei in der Stadt Langfang in der zentralchinesischen Provinz Hebei malt Sun Dianguo zuerst die Formen eines Blattes und der Blattadern auf die grünen Bereiche einer Jade, deren Hauptteil weiß ist. Dann poliert er den Stein immer wieder mit einer Maschine, bis der Umriss des Blattes auftaucht.
Jadeschnitzerei gehört zu den ältesten Schnitzereien Chinas. Von Figuren von Menschen und Tieren über Gefäße und Blumen bis zu Fingerringen und Siegeln – die zahlreichen mit ausgezeichneten Handwerkstechniken hergestellten vielfältigen Jadeschnitzereien gelten als „Schatz aus dem Osten“. Insbesondere die innovative Jadeschnitzerei mit den natürlichen Farben der Jade hat durch die geschickte Kombination von Werkthemen und kreativen Ideen einen hohen künstlerischen Wert.
Entwerfen, mit der Maschine polieren, schnitzen, mit der Hand polieren – um eine Jadeschnitzerei fertigzustellen, sind mehr als zehn Schritte notwendig. Sun Dianguo erklärt: „Bei diesem Werk ‚Blühende Strauchpäonien zeigen Wohlstand‘ habe ich im weißen Teil der Jade eine Strauchpäonie und im gelben und schwarzen Teil eine lächelnde Katze geschnitzt. Oben an der Strauchpäonie gab es einen kleinen Flecken und ich habe ihn kreativ zu einem fliegenden Schmetterling über der Strauchpäonie gemacht. Damit werden nicht nur die natürlichen Farben und Streifen der Jade beibehalten, das Werk wird auch vitaler und lebendiger. Ein ausgezeichnetes Werk ist eine perfekte Kombination der Inspiration der Menschen und der Kreation der Natur. Es hat daher großen künstlerischen und kulturellen Wert.“
Sun Dianguos Schnitztechnik geht auf die Qing-Dynastie (1644-1911) zurück und ist von seiner Familie von Generationen zu Generationen weitergegeben worden.
In den vergangenen 40 Jahren hat Sun mit seinen Händen unzähligen Jadesteinen Leben eingehaucht. Er hat den Titel „Meister der Volkskunst der Provinz Hebei“ erhalten, während die Jadeschnitztechnik der Familie Sun in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Provinz Hebei aufgenommen wurde.