Wacht auf, wenn ihr keine Dinosaurier sein wollt!

2022-06-06 11:12:04

VCG, Stocktrek Images/Getty Creative

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Können wir das Schicksal eines Aussterbens wie die Dinosaurier vermeiden? In einem Gespräch mit der China Media Group erläuterte Zhou Binghong, Forscher am Nationalen Zentrum für Weltraumwissenschaften der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, etliche Gegenmaßnahmen gegen eventuelle himmlische Kollisionen.

Auf die Frage, warum die Menschheit auf dem Gebiet der Raumfahrt international zusammenarbeiten müsse, sagte Zhou Binghong: „Aus der Sicht der wissenschaftlichen Forschung gibt es meiner Meinung nach zwei Gründe: Der erste Grund ist, dass die Raumfahrttechnologie unseren menschlichen Entdeckergeist beflügelt, der nach außen drängt. Der zweite ist der Geist der Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Bewahrung der Erde. Beide sind unentbehrlich für den Aufbau einer menschlichen Gemeinschaft mit geteilter Zukunft.“

Zhou erklärte weiter, in letzter Zeit hätten sich chinesische Wissenschaftler mit der Asteroidenabwehr befasst, das heißt dem Schutz unseres Planeten vor Asteroideneinschlägen. In der Wissenschaft gibt es inzwischen die gängige Theorie, dass die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ausstarben, als ein Asteroid mit einem Durchmesser von etwa zehn Kilometern auf der Erde einschlug. Es sei möglich, dass auch der Mensch in Zukunft mit einem solchen Asteroideneinschlag konfrontiert sei, so Zhou Binghong.

Der Forscher erzählt: „Vor etwa zehn Jahren entdeckten Wissenschaftler einen Asteroiden mit einem Durchmesser von 370 Metern. Er wurde Apophis genannt, nach dem altägyptischen Gott des Chaos und der Dunkelheit. Ursprünglich rechneten Wissenschaftler damit, dass er im Jahr 2029 mit einer Wahrscheinlichkeit von wenigen Prozent auf der Erde einschlagen könnte. US-Wissenschaftler berechneten damals, dass 76 Boeing-Delta-Heavy-Raketen benötigt würden, um Apophis aus seiner erdnahen Umlaufbahn abzulenken. Später war unsere Forschungsgruppe an der Gestaltung des Szenarios beteiligt. Mein Kollege Li Mingtao schlug einen ‚Stein-zu-Stein‘-Ansatz vor, der vorsah, mit einer Trägerrakete vom Typ ‚Langer Marsch 5‘ ein Raumfahrzeug zu starten, das einen weiteren kleinen Asteroiden von mehreren hundert bis mehreren Tausend Tonnen im Weltraum einfangen sollte, ihn anschließend auf Apophis einschlagen lassen und somit von seiner Umlaufbahn ablenken sollte. Das Problem bei dieser Option ist jedoch, dass zum einen Steine in der richtigen Größe nicht so leicht zu finden sind und dass es zum anderen schwierig ist, sie zu erfassen. Darüber hinaus haben wir die Option der ‚letzten Raketenstufe‘ vorgeschlagen. Im Falle unserer Stufenrakete ‚Langer Marsch 5‘ braucht man mindestens 20 Raketen, um Apophis mit ihrer letzten Stufe zu treffen. In jedem Fall sind die Vorbereitungszeit, die wirtschaftlichen Kosten und die erforderlichen Arbeitskräfte nichts, was ein einzelnes Land allein bewältigen kann.“

Zhou zufolge können Wissenschaftler nach langjähriger Beobachtung mittlerweile voraussagen, das Apophis die Erde wahrscheinlich nicht treffen wird. Aber es gebe noch viel mehr Asteroiden im Universum, die für die Erde gefährlich werden könnten, so der Forscher. Es seien inzwischen mehr als 2.000 Asteroiden entdeckt worden, die eine Bedrohung für die Erde darstellten. Außerdem seien die Asteroiden, die man bislang entdeckt habe, nur ein winziger Teil der gesamten Asteroiden, die sich zwischen Mars und Jupiter befänden. Ihre Beobachtung und Erkundung erforderten auf jeden Fall die verstärkte Zusammenarbeit von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt.

„Können wir ein Aussterben wie bei den Dinosauriern verhindern? Dafür konnte bislang noch bei weitem nicht ausreichend getan werden. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir, egal aus welchem Land wir kommen, unsere Ängste und Vorurteile beiseite schieben, uns dem Geist der Wissenschaft verschreiben und mutig in den Weltraum gehen, um Antworten zu finden.“


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