Wie Elektroarbeiter in Anhui Vögel schützen

2022-06-05 09:00:00

Von Vögeln verursachte Stromausfälle waren schon immer ein Problem für die Wartungsarbeiten an Stromnetzen. Um dieses Problem zu lösen, suchte ein Team von Elektroarbeitern in der ostchinesischen Provinz Anhui nach Möglichkeiten, die Vögel zu schützen und gleichzeitig die Stromversorgung sicherzustellen.

Wu Chunlin, ein Elektriker in der Stadt Chizhou in Anhui, hat Freude daran gefunden, Vögel zu beobachten und ihre Nester zu schützen, während er seine tägliche 35 Kilometer lange Patrouille entlang der Hochspannungsleitungen durchführt. Er erzählt: „Entlang der Strecke gibt es sechs Vogelnester, die alle auf Strommasten in etwa 30 Metern Höhe gebaut sind. Ich bin sicher, dass sich Eier in den Nestern befinden, da ich normalerweise zwei große Elstern sehe, die zusammen ein- und ausfliegen.“

Die Stadt Chizhou befindet sich am Jangtse-Fluss und liegt an einem wichtigen Vogelzugkorridor. Bisher sind etwa 350 verschiedene Vogelarten in der Stadt gesichtet worden. Außerdem sind in der ganzen Stadt Stromleitungen und Umspannwerke verteilt, über die der Strom in die naheliegende Region des Jangtse-Deltas geleitet wird, also in die Provinzen Zhejiang und Jiangsu sowie in die Metropole Shanghai. „Früher haben wir die Nester der Vögel immer entfernt, wenn wir sie auf den Strommasten fanden, aber sie bauten schnell neue Nester. Wir wussten nicht, wie wir richtig mit ihnen umgehen sollten“, sagt Wu.

Vor kurzem wurde in Chizhou eine spezielle Arbeitsgruppe eingerichtet, um eine Lösung für das Dilemma zu finden. Anstatt die Nester zu entfernen, wird den Elektroarbeitern geraten, sie unberührt zu lassen, solange sie keine Gefahr für die Sicherheit des Stromnetzes darstellen. Wenn sich die Nester in gefährlichen Abschnitten befinden und die Gefahr eines Stromausfalls oder tödlicher Verletzungen der Vögel besteht, sollen die Arbeiter die Nester an einen sicheren Ort in der Nähe verlegen.

Die Vogelschutz-Arbeitsgruppe, die inzwischen aus 61 freiwilligen Elektroarbeitern besteht, wurde von Wang Shi initiiert. Er sagt, an der Unterseite jedes Turms werde ein Schild mit einem QR-Code angebracht, das Informationen über die geschützten Vögel und den designierten Wächter des Nestes enthalte.

Guo Yumin, Professor der Forstwirtschaftlichen Universität Peking, erklärt: „Früher haben die Arbeiter die Vögel verjagt, um das Stromnetz zu schützen, aber jetzt versuchen sie, die Vögel und die Stromnetze gleichzeitig zu schützen, um Harmonie zwischen Mensch und Natur zu erreichen. Das ist ein bemerkenswerter Schritt.“

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