Asiatische Elefanten in Südwestchina gut geschützt

2022-06-05 08:00:00

Bei einer Gesamtpopulation von lediglich etwa 300 Asiatischen Elefanten scheint es nicht einfach zu sein, sie in freier Wildbahn zu sehen, aber in der Nähe des „Tals der Wilden Elefanten“ in der autonomen Präfektur Xishuangbanna in der südwestchinesischen Provinz Yunnan ist es alles andere als schwer. Am 25. Mai gingen beispielsweise 14 wilde Asiatische Elefanten auf die Nationalstraße G213.

Der Wildtier-Beobachter Luo Bing begleitete sie den ganzen Weg über, bis sie das landschaftlich reizvolle „Tal der Wilden Elefanten“ erreichten. Wie Luo Bing gibt es im „Tal der Wilden Elefanten“ von Xishuangbanna noch viele andere Personen, die die Asiatischen Elefanten bewachen.

„Nach sieben Stunden Wartezeit und dem Anblick der Elefantenherde, die gemächlich und frei über die Straße spazierte, haben sich all unsere Anstrengungen gelohnt“, schrieb Luo auf seinem Social-Media-Account, nachdem er die 14 wilden Elefanten sicher über die Nationalstraße G213 eskortiert hatte. Anfänglich sah Luo Bing nur einen Elefanten. Als er bemerkte, dass eine ganze Herde sich anschickte, auf die Straße zu laufen, gab er sofort ein Warnsignal und sperrte die Straße, indem er ankommende Fahrzeuge anhielt und die Touristen anwies, sich zurückzuziehen, bis sie einen sicheren Abstand zu den wilden Elefanten hatten. Für Luo Bing war es eine große Erleichterung, die wilden Elefanten sicher und gemächlich über die Straße ziehen zu sehen, ohne sie zu stören.

Bei den 14 wilden Elefanten handelte es sich um die Familie Ran Ran. Die Familienmitglieder sehen alle aus wie Ran Ran, ein verletzter Asiatischer Elefant, der im Jahr 2005 von Beobachtern aus dem „Tal der Wilden Elefanten“ gerettet wurde.

Beobachter erzählen gerne eine Anekdote über die wachsame und kinderliebende Familie Ran Ran: An einem Tag im März 2019 stieß ein junges Elefantenweibchen beim Spielen einen Baby-Elefanten ins Wasser, was die „Eltern“ der Herde erschreckte. Drei große Elefanten eilten herbei, um das Elefantenweibchen wegzustoßen und den Baby-Elefanten zu retten. Das junge Weibchen schien anschließend zu wissen, dass es einen Fehler gemacht hatte, trat zur Seite und wandte der Herde schweigend den Rücken zu.

Inzwischen haben die Staatliche Forst- und Grünlandverwaltung Chinas, das Forst- und Grünlandamt der Provinz Yunnan sowie verschiedene lokale Behörden mehrere gezielte Maßnahmen ergriffen, um den Schutz der Asiatischen Elefanten weiter zu verbessern. Beispielsweise wurde vor mehreren Jahren in Xishuangbanna eigens ein Zentrum zur Rettung und Aufzucht Asiatischer Elefanten eingerichtet.

Das Rettung- und Aufzuchtzentrum beherbergt eine Reihe von Asiatischen Elefanten, die aufgrund von Krankheiten oder Verletzungen gerettet werden mussten. Das Personal kümmert sich nicht nur um das tägliche Futter, die Reinigung und die Gesundheit der Elefanten, sondern auch darum, sie in die Berge zu bringen, um sie in freier Wildbahn zu trainieren und sie in Krisenzeiten zu schützen.

Ab Mitte Mai ließen starke Regenfälle den Wasserstand der Flüsse in der Region ansteigen und überfluteten das Rettungs- und Aufzuchtzentrum. Die Mitarbeiter waren in höchster Alarmbereitschaft, als sie die Elefanten aus ihren Hütten holten, sie mit Futter versorgten und sie auf höheres Gelände brachten, um die Sicherheit der Herde zu gewährleisten.

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