(Foto: VCG)
Derzeit finden digitale Technologien wie VR, 3D-Modellierung und 360-Grad-Panoramatouren in den Museen weltweit immer größere Anwendung. Dies führt zu heißbegehrten Online-Ausstellungen von chinesischen und ausländischen Kulturgegenständen.
Auch in China bieten viele große Museen Online-Ausstellungen an. Drei Monate nach dem Ende der Ausstellung „Vom Mittelmeer nach China – Kulturgegenstände an der Seidenstraße“ im Museum der Provinz Shanxi ist diese Ausstellung online erneut in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Die Besucher können im Rahmen der Ausstellung dank der über 190 Kulturgegenstände durch Zeit und Raum reisen. Sie gehen vom Mittellauf des Gelben Flusses aus nach Westen, über die Pamir-Hochebene nach Zentral- und Westasien und erreichen schließlich das Mittelmeer. Sie können eine Reise durch China, Kasachstan, Afghanistan, den Iran und Griechenland unternehmen sowie den Charme der Integration der östlichen und westlichen Zivilisationen spüren. Ein Mitarbeiter des Museums erklärt, die Szenen in den Ausstellungshallen seien fotografiert worden und durch Technologien wie VR und eine 360-Grad-Panoramatour online gestellt worden. Die Besucher könnten in den Online-Ausstellungshallen die Szenen dann selbst auswählen und sie auf diese Weise im 360-Grad-Panorama anschauen.
Der Jinci-Tempel in Shanxi, der eine Geschichte von über 1.000 Jahren hat, bietet ebenfalls die Möglichkeit eines Online-Besuchs. Die VR-Panoramatechnologie ermöglicht es den Besuchern, in den Garten zu gehen, umherzuwandern und die kulturellen Relikte des Jinci-Tempels wie die Statue der Dame in Wartestellung, die Statue des Eisernen Mannes und die Halle der Heiligen Mutter aus der Nähe zu betrachten.
Nicht nur die Provinz Shanxi, auch das Shanghai Museum hat zuletzt eine Reihe von Dauer-Online-Ausstellungen eröffnet. Für die Ausstellung „Austausch von Keramiken und Kulturen zwischen China und Europa“ hat das Museum ein Miniprogramm mit dem Titel „Magische Reise der Keramiken aus China und Europa“ verfügbar gemacht. Besucher können durch Online-Spiele die vier wichtigen Stationen des Keramikhandels zwischen China und Europa erreichen, um den kulturellen Charme der Keramiken zu genießen.
Das Museum der Provinz Zhejiang hat unterdessen mit 32 Museen und Kulturorganisationen zusammengearbeitet, um mehr als 1.000 Kulturgegenstände zum Thema chinesische Frauenbilder des Altertums zu präsentieren. Die Ausstellung konnte sowohl offline als online besucht werden. Im Rahmen der Ausstellung hat ein professionelles Team des Beijinger Instituts für Modetechnologie anhand der ausgegrabenen Kulturgegenstände aus den Mawangdui Han-Gräbern in Changsha alte Frauenkleidung entworfen. Verschiedene Frauenbilder des Altertums wurden gemeinsam mit mehr als 70 alten Kalligrafien und Tuschmalereien sowie 80 Exponaten aus den Bereichen Keramik sowie Gold-, Silber- und Lackwaren online gestellt, um den Besuchern ein anschauliches Verständnis zu ermöglichen. Dank digitaler Technologien hat das Museum der Provinz Zhejiang bei der Ausstellung interaktiv mit dem Museum der Provinz Anhui und dem Museum der Provinz Jiangxi zusammengearbeitet. Besucher aus verschiedenen Regionen können auf ihrem Bildschirm auch die Szenen der Ausstellungsreihen in den anderen Museen bewundern.
Experten sind der Meinung, dass Museen die Digitalisierung als einen normalen Entwicklungsschritt weiterführen sollten, nicht nur aufgrund der COVID-19-Pandemie. Einem Bericht des International Council of Museums zufolge ist die Zahl der Museen, die ihre Exponate 2020 online präsentierten sowie Online-Ausstellungen und Livestreams organisierten, um mehr als 15 Prozent gestiegen.
Chinas Museen erleben derzeit eine Blütezeit. Bei der Ausstellungsform und der Nutzung von Kulturgegenständen führen sie ständig neue Reformen durch. Die Nutzung von digitalen Technologien und die Einführung von Online-Ausstellungen sind die gemeinsamen Optionen von zahlreichen Kulturinstitutionen und Museen.