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Das Autonome Gebiet Tibet im Südwesten Chinas hat seit 2016 Landstraßen mit einer Gesamtlänge von 38.200 Kilometern gebaut oder renoviert, sodass es auf dem „Dach der Welt“ Ende 2021 über 90.000 Kilometer Landstraße gab.
Einem Beamten des regionalen Verkehrsministeriums zufolge hat die Regierung Tibets von 2016 bis 2021 94,1 Milliarden Yuan RMB (etwa 13,4 Milliarden Euro) in mehr als 3.000 Straßenbauprojekte in den ländlichen Regionen investiert. Mehr als 27.000 Landwirte und Hirten seien außerdem als Arbeiter für die Instandhaltung von Straßen eingestellt worden, wofür rund 97 Millionen Yuan RMB (etwa 13,9 Milliarden Euro) an Subventionen gewährt worden seien.
Dargye Tsering, ein Dorfbewohner aus dem Kreis Lhundrup, sagt, viele Dorfbewohner wie er seien im Straßenbau und in der Straßeninstandhaltung tätig und könnten über 6.000 Yuan RMB (etwa 860 Euro) im Monat verdienen. „Das Einkommen ist stabil und da ich in der Nähe arbeite, kann ich mich besser um meine Eltern kümmern“, so der 27-jährige Tibeter.
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In Zhentang, einer Grenzgemeinde in der Stadt Xigaze tief im Himalaya, wurde im Jahr 2020 eine neue Straße mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 718 Millionen Yuan RMB (103 Millionen Euro) in Betrieb genommen. Einheimische Sherpas müssen nun keine schweren Lasten mehr auf dem Rücken tragen, wenn sie die Berge besteigen.
„Die Straße hat nicht nur den lokalen Transport erleichtert, sondern auch Touristen angelockt“, sagte Tseten, ein Beamter der Gemeinde. Besucher aus Sichuan, Jiangsu und anderen Provinzen gingen jetzt dorthin, um die schöne Landschaft zu genießen sowie die Bräuche und Kultur der Sherpa zu erleben.
Vor allem dank der Entwicklung des Tourismus stieg das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen von Zhentang im Jahr 2021 auf 11.805 Yuan RMB, 10,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nyima, ein 52-jähriger Dorfbewohner in der Gemeinde, hat sein Geschäft zu einem Gasthaus umgebaut. Die Unterkunft mit acht Betten wurde Anfang April eröffnet. Nyima erklärt: „Aufgrund der besseren Verkehrsbedingungen werden sicherlich noch mehr Touristen kommen und ich bin zuversichtlich, dass mein Gasthof gute Aussichten hat.“