Dörfer können potenziell viel Energie einsparen und die Kohlenstoffdioxidemissionen erheblich reduzieren – Doch wie können die ländlichen Regionen und die Landwirtschaft mehr zum Erreichen der ambitionierten Kohlenstoffemissionsziele Chinas beitragen?
Auf der Jahrestagung des chinesischen Nationalen Volkskongresses (NVK) im März wurde hitzig über dieses Thema diskutiert. Die Abgeordneten waren sich einig, dass die Rolle des Agrarsektors hervorgehoben werden solle, um das Ziel Chinas zu erreichen, den Höchststand der Kohlenstoffdioxidemissionen vor 2030 zu erreichen und vor 2060 klimaneutral zu werden.
Die Emissionen des ländlichen Sektors lagen im Jahr 2014 bei 830 Millionen Tonnen, was 6,7 Prozent der Gesamtemissionen Chinas entsprach. Zhao Lixin, Direktorin des Instituts für Umwelt und nachhaltige Entwicklung in der Landwirtschaft an der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften, erklärt, Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft entstammten hauptsächlich dem Methan und Stickstoffoxiden von den Reisfeldern, Düngemitteln und den Fäkalien von Tieren.
Die Verringerung der Energieintensität, die Erhöhung der Sequestrierung von Kohlenstoff sowie eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien sind Zhao zufolge die richtigen Wege für den Agrarsektor und die ländlichen Gebieten, um mehr zur Verwirklichung der Emissionsziele Chinas beizutragen. So könne beispielsweise die intermittierende Reisbewässerung, bei der das Feld abwechselnd bewässert und entwässert wird, die Methanfreisetzung eindämmen, während ein effektiverer Einsatz von Düngemitteln die Stickstoffoxidemissionen verringere, so Zhao weiter.
Die Absolventin der Polytechnischen Universität Turin schlug auch vor, das Ackerland – die Hauptquelle der Kohlenstoffemissionen in ländlichen Gebieten – durch Maßnahmen wie die Verwendung von Strohdünger und organischen Düngemitteln in Kohlenstoffsenken umzuwandeln.
Es werde erwartet, dass die Treibhausgasemissionen durch die umfassende Verwertung von Halmen und Stroh bis 2030 landesweit um 172 Millionen Tonnen sinken würden, mit dem Potenzial, sie bis 2060 um 273 Millionen Tonnen zu verringern, so Zhao. „Wir müssen die Trends und Spitzenwerte der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen prognostizieren, während die Ernährungssicherheit und die Versorgung mit wichtigen landwirtschaftlichen Produkten gewährleistet werden.“ Es müsse ein detaillierter Fahrplan erstellt werden.