Der 24-jährige Xiao Ji ist geistig behindert. 2021 hat er endlich einen festen Job gefunden. Er arbeitet nun in der speziellen Werkstatt Inclusion Factory und ist dort für die Montage von Auto- und Elektroteilen zuständig.
Die Inclusion Factory befindet sich in Taicang, einer Stadt in der Nähe von Shanghai, in der sich über 350 deutsche Unternehmen angesiedelt haben. Basierend auf dem deutschen Modell der „Lebenshilfe“ bietet die Inclusion Factory seit 2015 nachhaltige Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit geistiger Behinderung. Hier geht es nicht nur um eine besondere Betreuung für Menschen mit geistiger Behinderung, sondern auch um ihre gleichberechtigte Teilnahme an sozialen Aktivitäten und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Derzeit arbeiten 42 geistig behinderte Mitarbeiter in der Inclusion Factory, die meisten von ihnen haben Down-Syndrom oder Autismus. Die lokale Regierung hat der Inclusion Factory kostenlos das Werksgelände zur Verfügung gestellt. Die deutsche Kreditanstalt für Wiederaufbau hat ihr finanzielle Unterstützung bei den Betriebskosten in den ersten drei Jahren angeboten. Die Aufträge der Werkstatt stammen vor allem von den ausländischen Unternehmen in Taicang, die hauptsächlich Automobilunternehmen und Elektrogerätehersteller sind.
Für die meisten Menschen mit geistiger Behinderung in China ist der Schulabschluss wie ein früher Eintritt in den „Ruhestand“. Xiao Ji blieb nach seinem Abschluss der Mittelschule zu Hause und hatte nichts zu tun. Er erhielt Subventionen der Regierung in Höhe von mehreren Hundert Yuan RMB pro Monat. Seine Schwester Wang Li hoffte, dass er ein neues Leben beginnen könne. Im Jahr 2021 erfuhr sie zufällig, dass es in Taicang eine Werkstatt gibt, die sich auf die Rekrutierung von Menschen mit geistiger Behinderung spezialisiert hat. Mit Wang Lis Hilfe bestand Xiao Ji erfolgreich das Vorstellungsgespräch und begann seine Arbeit bei der Inclusion Factory.
Aktuell macht die Inclusion Factory jedes Jahr Verluste. Ein Teil der Ausgaben ist immer noch von der Hilfe verantwortungsbewusster Unternehmen und der Regierung abhängig. Wenn die Fabrik in Zukunft mehr Aufträge erhalten könnte, könnte sie noch mehr Menschen mit geistiger Behinderung helfen.