Die Ausstellung ist Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen dem staatlichen Seidenmuseum und dem Einkaufszentrum Hangzhou. Zhao Feng, Direktor des Seidenmuseums, sprach von einer tiefgreifenden Integration von Kultur, Tourismus und Handel. „Ziel ist es, Kulturgegenstände mit dem Leben der Bevölkerung in Zusammenhang zu bringen.“
Das chinesische Seidenmuseum ist ein erstrangiges staatliches Museum, in dem über 40.000 in- und ausländische Kleidungsstücke aufbewahrt werden.
Für die Ausstellungen im Einkaufszentrum gibt es einen interaktiven Erlebnisbereich für das Publikum, wo das Designeratelier des 20. Jahrhunderts wiederhergestellt wird. An Wochenenden gibt es hier auch Vorträge und Besucher haben zudem die Gelegenheit, unter Anleitung von Fachleuten handgefertigte Kleidung zu nähen.
Für die Modeausstellung im Einkaufszentrum Hangzhou sind jedes Jahr vier Ausstellungen für modische Gegenstände und Bilder geplant.
Am Tag der Eröffnung der Ausstellung wurden 80 exquisite Exponate ausgestellt, darunter größtenteils Kleidungsstücke aus der Zeit zwischen dem 18 und 20. Jahrhundert, wie Korsetts aus dem 18. Jahrhundert und Röcke romantischen Stils aus dem 19. Jahrhundert.
Kurator Wang Yilan zufolge gibt es für ihn keinen großen Unterschied zwischen Ausstellungen in Einkaufszentren und Museen.
„Die akademische Eigenschaft von Kulturgegenständen dürfe auch bei den Ausstellungen in Einkaufszentren nicht vernachlässigt werden“, meint er.
Wu Haiyan, Professorin an der Chinesischen Akademie für Bildende Künste, betrachtet den Einzug von Museen in Einkaufszentren als einen Weg, Kultur zu aktivieren. Ihr zufolge müssten die zahlreichen Museen, die es in der Provinz Zhejiang, und dort insbesondere in der Provinzhauptstadt Hangzhou gibt, neben der Veranstaltung spannender Ausstellungen auch aktiv die Initiative ergreifen, um das Interesse des Publikums zu wecken, anstatt nur passiv auf Besucher zu warten, meint Wu.
Nach Ansicht der Professorin trägt die Eröffnung der Ausstellungen in Hangzhous Einkaufszentrum dazu bei, ein größeres Publikum zu erreichen. Sie sagt:
„Kulturgegenstände und Kunst sind keinesfalls von normalen Menschen weit entfernt. Um die Exponate lebendig zu machen, müssen sie den normalen Menschen näher gebracht werden.“
Wu hofft, dass es in Zukunft immer mehr solche Ausstellungen in Hangzhou geben wird, um das Kulturleben der Einwohner zu bereichern.