Während der Olympischen Winterspiele in Beijing beobachteten mehrere chinesische Wettersatelliten des Typs „Fengyun“ vom Weltraum aus die Erde, um Oberflächentemperaturen, Wind- und Wolkenveränderungen zu überwachen sowie genaue meteorologische Informationen für die Olympischen Spiele zu liefern.
Chinas Wettersatelliten haben seit der Inbetriebnahme des ersten „Fengyun“-Satelliten eine mehr als 50-jährige Entwicklungsgeschichte hinter sich. Inzwischen ist die „Fengyun“-Satellitenfamilie sowohl in der polaren als auch in der geostationären Umlaufbahn präsent.
Ein wichtiger Grund für den Erfolg von Chinas „Fengyun“-Satelliten ist ihr breites Spektrum. Im Jahr 2021 startete China beispielsweise den weltweit ersten zivilen Wettersatelliten zur Wetterbeobachtung bei Tagesanbruch, „Fengyun-3E“. Zusammen mit den zuvor gestarteten Satelliten „Fengyun-3C“ und „Fengyun-3D“ ermöglichte er China als erstes Land der Welt, das Wetter in der Morgendämmerung, am Vormittag und am Nachmittag zu beobachten.
Die bisherigen Satellitenbeobachtungen Chinas konzentrierten sich alle auf zehn Uhr vormittags und 14 Uhr nachmittags als beste Beobachtungszeitpunkte. Innerhalb jedes sechsstündigen Beobachtungsfensters gab es außerdem gewisse Beobachtungslücken, sodass keine völlige Abdeckung möglich war. Mit dem Start von „Fengyun-3E“ konnten die fehlenden Beobachtungen nun nachgeholt werden.
Chen Xiaofei, Chefkonstrukteur des „Fengyun-3“-Satelliten bei der China Aerospace Science and Technology Group, erklärt, der bislang gängige „Fengyun-3“-Satellit habe die Welt nur einmal in zwölf Stunden „scannen“ können. Mit anderen Worten: Wenn die früheren „Fengyun“-Modelle um zehn Uhr vormittags über China aufgetaucht seien, würden sie erst um 22 Uhr wieder über China erscheinen. Dadurch hätten die Tages-Wetterdaten kaum aktualisiert werden können. Im Vergleich dazu sei der „Fengyun-3E“ in der Lage, Wetterdaten bereits ab der Morgendämmerung, genauer gesagt ab 5:30 Uhr, zu erhalten.
Den Ingenieuren zufolge hat „Fengyun-3E“ Instrumente wie ein Mikrowellen-Hygrometer und ein Mikrowellen-Thermometer an Bord, deren einzigartige Beobachtungszeit der Verbesserung der numerischen Wettervorhersagen deutlich zugutekommt. Darüber hinaus hat der neue Satellit zum ersten Mal ein fortschrittliches Windfeld-Erkennungsradar an Bord, um direkte Messungen von Windfeldern vorzunehmen.
„Nach dem Start des Wettersatelliten ‚Fengyun-3E‘ ist Chinas erdnahe Wetterbeobachtung die reichhaltigste in der Welt, während Europa und die USA lediglich Wetterbeobachtungen am Vor- und Nachmittag vornehmen können“, sagt Chen Xiaojie, Direktor des „Fengyun-4“-Satellite Product Operation Department der China Aerospace Science and Technology Group. Meteorologen in Europa und den USA freuten sich daher sehr über die Beobachtungsdaten des chinesischen „Frühmorgen-Wettersatelliten“.