Als Juwel der Olympischen Winterspiele und als eine der gefährlichsten Wintersportarten sorgt der alpine Skisport stets für Aufmerksamkeit. Sehr aufmerksam sind auf der Skipiste auch etliche besondere "Teilnehmer" der Olympischen Winterspiele in Beijing - Chinas erste „Ski-Ärzte“. Um die Sicherheit der Athleten zu gewährleisten, tragen die Ski-Ärzte 15 Kilogramm schwere Rettungssets und fahren so schnell wie möglich durch die Skipiste zu den Verletzten, um sie medizinisch zu versorgen.
Che Lu, Oberarzt in der Abteilung für Anästhesie am Union Medical College Hospital in Beijing, erzählt: „Vor 2018 war ich ein gewöhnlicher Skifahrer. Als ich in meinem Krankenhaus eine Ausschreibung für einen freiwilligen Skidoktor sah, stellte ich fest, dass ich alle Voraussetzungen erfüllte. Ich kann Ski fahren. Und die Rettung von Kranken und Verletzten war meine berufliche Tätigkeit. Außerdem kann ich mich fließend auf Englisch verständigen. Also habe ich nicht gezögert, mich anzumelden.“
Yang Qiang ist leitender Wirbelsäulenchirurg am Beijinger Jishuitan-Krankenhaus und Mitglied des Rettungsteams auf der Olympischen Skipiste. Er sagt: „Ski Alpin ist zweifelsohne eine Sportart mit äußerst hohen Geschwindigkeiten. Die Fahrgeschwindigkeit der Athleten vom Gipfel des Berges nach unten kann 140 Stundenkilometer erreichen. Wie Sie sich vorstellen können, ist das auch sehr gefährlich. Bisherigen Statistiken zufolge liegt die Verletzungshäufigkeit bei fast 15 Prozent.“
Bai Peng, Anästhesist am Dritten Krankenhaus der Universität Peking, sagt zu den Rettungsvorkehrungen auf der olympischen Winterpiste: „Die gesamte Piste des alpinen Skilaufs bei den Olympischen Winterspielen in Beijing ist mit mehreren Rettungspunkten ausgestattet, um sicherzustellen, dass es keine blinden Flecken gibt. Wenn ein Athlet einen Fehler macht und stürzt, kann er zumindest an einem der Rettungspunkte der Skipiste von einem Arzt gesichtet werden. Für die Ärzte ist die Beobachtung des Verletzungsprozesses des Sportlers äußerst wichtig für die erste Verletzungsfeststellung.“
Bai Peng sprach überdies von der Zusammenarbeit seines Rettungsteams mit ausländischen Fachkollegen. „Als die ausländischen Ski-Ärzte zum ersten Mal nach China kamen, hatten sie einige Zweifel an unseren Fähigkeiten, weil es in China vorher keine professionellen Ski-Ärzte gab. Während des Einsatzes bei den Olympischen Winterspielen in diesen Tagen haben sie jedoch gesehen, dass unsere professionellen Fähigkeiten und unsere Skifähigkeiten sehr gut waren. Und es gab eine gute Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten. Nunmehr haben die ausländischen Ärzte ein neues Verständnis und eine neue Einschätzung von uns.“
Fu Yan, eine Ärztin aus dem Rettungsteam, sagt: „Die Schneebergrettung steckt in China noch in den Kinderschuhen, was bedeutet, dass die Rettungsteams noch mehr Anstrengungen unternehmen müssen. Aber es bedeutet auch, dass wir mehr Möglichkeiten zum Üben und Erforschen haben. In Zukunft wird der Wintersport in China bei der Bevölkerung immer beliebter werden, so dass der Bedarf an Skirettungsdiensten noch größer sein wird. In Zukunft wird es notwendig sein, ein alpines Ski-Rettungsprogramm zu entwickeln, das den Besonderheiten Chinas entspricht.“