In Nie Pengs Atelier stehen farbenprächtige Lehmtiger in unterschiedlichen Größen und Formen. Einige sind einen Meter groß, andere haben lediglich die Größe einer Faust. Alle Tigerfiguren sind exquisit verarbeitet und lebensgetreu dargestellt. Die Lehmtiger haben eine rote Nase, schwarze Augen und einen halb geöffneten Mund. Mit erhobenem Kopf, zusammengezogenen Brauen und zornigem Blick bieten sie einen furchteinflößenden Eindruck und können durch einige Handbewegungen sogar ein helles Gebrüll ausstoßen. Sie werden von den Kunden gerne als Souvenirs und Geschenke gekauft.
Für die Anfertigung eines Lehmtigers sind über zehn Arbeitsgänge erforderlich, unter anderem Modellieren, Formling optimieren, Pfeife montieren, Kleben und Bemalen.
Nie Peng hat seine Karriere 2010 als Lehmfigur-Modellierer begonnen. In den Anfangsjahren konnte er jedes Jahr nur 1.000 bis 2.000 Tigerfiguren verkaufen. Der Jahresabsatz ist in den vergangenen Jahren auf 30.000 gestiegen. In diesem Jahr, dem chinesischen Jahr des Tigers, finden die pfeifenden Lehmtiger aus Gaomi besonders regen Absatz und es wird sogar damit gerechnet, dass Nie ungefähr 50.000 absetzen kann. Bereits vor einem Jahr hat Nie Peng die Serienprodukte zum Jahr des Tigers entworfen und Erneuerungen bei Farbstoffen, der Farbenzusammensetzung und dem Design gemacht.
Nie Peng hat in den vergangenen Jahren an zahlreichen Ausstellungen, Kulturveranstaltungen und Ausbildungskursen teilgenommen. Er hat dabei die große Aufmerksamkeit der Regierung für traditionelle Kultur und Kunst sowie die wachsende Beliebtheit von Produkten volkstümlicher Künste persönlich erlebt.
Mit der Erhöhung der Produktion in den vergangenen Jahren hat Nie die Anfertigung von Lehmformlingen ein paar Landwirten in der Gegend überlassen. Die von anderen Dorfbewohnern angefertigten Lehmfiguren von guter Qualität dürfen bei ihm einheitlich verkauft werden, um damit mehr Menschen zum Wohlstand zu führen.
Nie Peng strebt ferner das Ziel an, eine Lehmfiguren-Marke seines Heimatdorfes zu schaffen und die Lehmbaukultur in das Leben von noch mehr Menschen zu integrieren. Ihm liegt es besonders am Herzen, mehr junge Menschen für diese alte volkstümliche Kunst zu begeistern. „Die Begegnung neuer Ideen wird dieser traditionellen Volkskunst neue Lebenskraft verleihen“, so der Volkskünstler.