Das warme Sonnenlicht des Winters scheint durch das Fenster. Der Bauernmaler Wang Jianmin im Dorf Wanggongzhuang in der zentralchinesischen Provinz Henan legt gerade im Studio zu Hause ein Papier aus. Er taucht einen Pinsel in Tinte und beginnt konzentriert zu malen. Durch seine Pinselstriche erscheint ein wilder Tiger und erzählt die Verbindung des kleinen Dorfes mit der Tigermalerei.
Wanggongzhuang war früher ein kleines abgelegenes armes Dorf am Gelben Fluss. In den vergangenen Jahren sind viele Landwirte durch die Hilfe und Anleitung der lokalen Regierung zu Malern geworden. Derzeit arbeiten rund 900 der mehr als 1.300 Bewohner von Wanggongzhuang in der Malerei und den zusammenhängenden Industrien. Es gibt zwei Mitglieder staatlicher Vereine der bildenden Künste, 68 Mitglieder von Vereinen der bildenden Künste auf Provinzebene und mehr als 200 Mitglieder von Vereinen der bildenden Künste auf Stadtebene. Ihre Werke sind hauptsächlich traditionelle chinesische realistische Tuschmalerei. Es gibt auch Landschafts- und Personenmalerei.
Wang Jianmin sagt: „Wir diskutieren oft über Maltechniken und lernen voneinander. Wir haben viele neue Methoden entwickelt. Mit der Erhöhung unserer Fertigkeiten finden unsere Werke auf dem Markt mehr Akzeptanz.“ Sie hätten eine neue Methode der gemischten Nutzung des chinesischen Pinsels und des Pinsels der Ölmalerei entwickelt, um die Beschaffenheit des Fells der Tiger ausdrücklicher zu machen, damit die Werke realistischer würden, so Wang weiter. Durch die kontinuierlichen Innovationen ist die Tigermalerei von Wanggongzhuang stimmungsvoll und voller Charme. Die Majestät und Gelassenheit des Tigers springen aus dem Papier hervor.
„Neben den guten Werken haben wir auch gute Verkäufer“, erklärt Wang Jianfeng, ein Beamter von Wanggongzhuang. Der Verkaufskanal der Werke des „Dorfs der Tigermalerei“ hat sich erweitert. Auf dem Gemäldemarkt in großen und mittelgroßen Städten wie Beijing und Shanghai gibt es Stände des Dorfes. Außerdem hat Wanggongzhuang eine Kooperationsgesellschaft der Bauernmalerei errichtet, die mit E-Commerce-Plattformen zusammenarbeitet, um durch Livestream-Verkauf das Einkommen der Bauernmaler zu erhöhen. Im Jahr 2021 sind mehr als 90.000 Bilder in Wanggongzhuang gemalt worden. Der Verkaufsumsatz lag bei rund 100 Millionen Yuan RMB.
Durch die Entwicklung in den vergangenen Jahren gibt es heutzutage viele Malerfamilien in Wanggongzhuang. Es gibt auch „Vier große Tigerkönige“, „Vier kleine Tigerkönige“ sowie eine „Tigergruppe“, die aus mehr als 200 jungen Malern besteht. Mehr als 3.000 Menschen in den umliegenden Dörfern wurden ebenfalls ermutigt, zu malen. In Wanggongzhuang sind ein Zentrum der Schöpfer und ein Zentrum für Touristenempfang errichtet worden. Das einst arme Dorf ist zum bekannten „Besten Dorf der chinesischen Tigermalerei“ geworden.
Wang Jianfeng sieht das neue Jahr voller Zuversicht. „Das traditionelle chinesische Jahr des Tigers ist da. In diesem Jahr haben unsere Bauernmaler das Element des chinesischen Tierkreiszeichens ‚Tiger‘ mit Cartoons verbunden, um der Tigermalerei neue Impulse zu verleihen. Das ‚Dorf der Tigermalerei‘ wird sich im Jahr des Tigers besser entwickeln.“