Junge Chinesen träumen vom hochrangigen Blue-Collar-Job

2022-01-17 09:00:00

Es ist elf Uhr und Liang Shuai, der gerade seine Semesterprüfung im Fach geologische Umweltanalyse beendet hat, nimmt Anrufe von mehreren Institutionen an, die ihn anwerben wollen, darunter die Nordwestliche Behörde der Chinesischen Hauptbehörde für Hüttenindustrie und Geologie sowie die Designakademie der städtischen und ländlichen Planungsbehörde der Provinz Guangdong. Liang, der sich gerade in seinem zweiten Studienjahr an einer Fachhochschule befindet, hat bereits Stellenangebote von mehr als zehn Arbeitgebern erhalten. „Gold glänzt, egal wo es auch ist. Mit Fachkompetenz können Studenten von einer Fachhochschule auch ein glänzendes Leben führen“, sagt Liang Shuai.

Der 20-Jährige ist Student für hydrologische und geologische Projekte Jahrgang 2020 an der Hochschule für Ressourcen und Umwelt Lanzhou. Er hegt große Zuversicht und Erwartungen für sein Berufsleben. Er sagt: „Die Verwirklichung des menschlichen Selbstwerts basiert nicht auf einem Studium. 80 Prozent liegen in einem fleißigen Erlernen von Fachwissen und 20 Prozent in einer Erhöhung der eigenen Gesamtqualifikation. Mein Traum ist es, ein hochrangiger Blue-Collar-Arbeiter zu werden.“

In den vergangenen Jahren haben immer über 90 Prozent der Studenten der Hochschule für Ressourcen und Umwelt Lanzhou eine Arbeitsstelle gefunden. Studenten in Fachbereichen wie Klimatologie, Hüttenindustrie, Hydrologie und Notfallmanagement sind dabei besonders gefragt. Viele von ihnen erhalten schon vor ihrem Abschluss Stellenangebote.

Ma Yuxia studiert im dritten Jahr Juwelen-Design und -Technologie am Geologie- und Juweleninstitut der Hochschule. Obwohl sie erst im nächsten Jahr ihr Studium beenden wird, hat sie bereits einen Arbeitsvertrag mit einem Juwelenunternehmen in Xi‘an unterzeichnet. In diesem Semester macht sie bereits ein Praktikum in dem Unternehmen. Sie ist bereits sehr vertraut mit den verschiedenen Technologien der Juwelenverarbeitung. Ma sagt: „Ich habe Glück, dass mein Leben an der Uni so bunt ist. Ich habe die meiste Zeit meines Studiums in der Praktikumsbasis verbracht.“ Das Fach Juwelen-Design und -Technologie legt großen Wert auf die Verbindung mit der Industrie und es gibt zahlreiche Praxismöglichkeiten. Ma Yuxia macht sich daher keinerlei Sorgen um ihre berufliche Zukunft.

Statistiken des Bildungsamtes der Provinz Gansu zufolge werden jährlich rund 150.000 technische oder technologische Fachleute von mittlerem und hohem Niveau in den verschiedenen Fachhochschulen der Provinz ausgebildet. In der ganzen Provinz gibt es 19 Studienbereiche mit 369 Fächern. Die Beschäftigungsrate der Fachhochschulabsolventen beträgt über 85 Prozent.

Gansu sieht die Heranbildung technischer und technologischer Fachleute seit einigen Jahren als eine wichtige Stütze zur Erhöhung der menschlichen Qualifikationen, der Festigung der Grundlage für die Armenhilfe und der Beschleunigung der regionalen sozioökonomischen Entwicklung an. In diesem Zusammenhang wird tatkräftig die Kampagne „Kompetenzen in Gansu“ durchgeführt. In der ganzen Provinz sind 30 provinzielle Fachbildungsgruppen für E-Commerce und Petrochemie errichtet sowie 41 von Schulen und Unternehmen gemeinsam gegründete Produktions-Praktikumsbasen etabliert worden.

In den vergangenen Jahren haben in Gansu jährlich etwa 100.000 Mittelschulabsolventen aus ländlichen Gebieten kostenlos eine Berufsbildung von mittlerem Niveau erhalten. Für viele ist es nicht mehr nur ein Traum, dass die ganze Familie durch ihre fachliche Kompetenz reich wird.

Der 17-jährige Wang Gang studiert im ersten Jahr an der Akademie für moderne Berufe Lanzhou. Während seiner Ausbildung von mittlerem Niveau hat er schon mehrfach Preise bei Kompetenzwettbewerben gewonnen. Der vom Land stammende Wang hat von klein auf starke handwerkliche Fähigkeiten gezeigt. „Ich habe ausgerechnet an der Fachhochschule meinen eigenen Interessenpunkt gefunden“, so der 17-Jährige. „In der Fachhochschule habe ich dank der Ermäßigungspolitik für Studiengebühren nicht nur den finanziellen Druck meiner Familie reduziert, ich habe auch mehr Selbstvertrauen gewonnen.“

Wang Haiyan, Direktorin des Bildungsamtes der Provinz Gansu, erklärt, die Provinz sei derzeit dabei, „Kompetenzen in Gansu“ gemäß der Nachfrage der Branchen-Umwandlung und -Optimierung sowie der angebotsorientierten Strukturreform zu perfektionieren. Es sollten mit aller Kraft noch mehr technische und technologische Fachleute sowie „Handwerker einer Großmacht“ herangebildet werden.

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