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„Die Spiele gegen chinesische Spieler haben nicht nur Spaß gemacht, sondern mir auch sehr geholfen, mich zu verbessern und ich war immer neugierig, gegen sie zu spielen“, sagte Timo Boll, sechsfacher Olympiateilnehmer und achtfacher Europameister im Tischtennis-Einzel der Herren in einem Interview mit der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua. „Ich will immer gegen sie spielen. Es ist egal, ob ich gewinne oder verliere. Ich bin immer ein besserer Spieler, wenn ich gegen sie spiele. Ohne die Chinesen wäre ich nicht so ein guter Spieler geworden.“
Boll ist im Laufe seiner Karriere schon gegen mehrere Generationen chinesischer Spitzenspieler angetreten, darunter Liu Guoliang, Kong Linghui, Wang Liqin, Ma Lin, Zhang Jike, Ma Long und Fan Zhendong. Er glaubt, dass es in jeder Generation des chinesischen Tischtennissports herausragende Spieler gibt. „Wenn ich gegen chinesische Spieler spiele, muss ich vom ersten Ball an vorbereitet sein. Man muss das Spiel ständig lesen und darf sich keine leichten Fehler erlauben“, so der ehemalige Weltranglistenerste, der auch schon als Gastspieler in der chinesischen Superliga aktiv war und aktuell auf Rang zehn der Weltrangliste liegt.
„Je öfter man gegen sie spielt, desto mehr spürt man, dass man sich verbessert hat.“ „Es ist schön, die ganze Tischtennisgeschichte Chinas zu verfolgen und ein kleiner Teil davon zu sein.“
Die größte Stärke des chinesischen Tischtennis liegt dem Deutschen zufolge in seinem einzigartigen System. Die jungen Talente zu entdecken und sie in eine gute Kultur zu bringen, in der sie aufwachsen können und viel mit guten Trainern trainieren, „das ist einzigartig in China und müssen wir lernen, was aber nicht einfach ist“, sagte Timo Boll. In Deutschland gebe es gut strukturierte Vereine, in denen viele Amateurspieler gegeneinander spielen könnten, aber es fehle eine gute Struktur für professionelles Tischtennis wie in China.
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Trotz seiner langen Karriere verspürt Boll noch immer eine tiefe Liebe zum Training und zum Tischtennis. Er erklärte, dass ihn auch der Respekt der anderen Spieler und der Fans ermutige, weiterzumachen. In Zukunft will er sich auf seinen Verein konzentrieren und versuchen, an großen Turnieren teilzunehmen und diese auf hohem Niveau zu spielen.
„Ich werde versuchen weiterzuspielen, vor allem bei den asiatischen Turnieren, wo ich mich mit den besten Spielern wie den Chinesen messen kann“, so der deutsche Tischtennis-Superstar. Er hoffe, seine Kollegen in der Nationalmannschaft zur Teilnahme an den Tischtennis-Weltmeisterschaften 2022 in Chengdu zu führen. „Hoffentlich gehe ich bald nach China zurück.“