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Jede dritte Ananas, die in China verkauft wird, stammt aus dem Landkreis Xuwen, der sich an der südlichsten Spitze des chinesischen Festlandes befindet. In dieser „Heimat der Ananas“ werden jährlich etwa 700.000 Tonnen der stacheligen gelben Frucht geerntet.

Eine Reihe von Faktoren hat Xuwen zum idealen Anbauort für hochwertige Ananas gemacht: das feucht-tropische Monsunklima, reichlicher Sonnenschein, eisenhaltige Böden und die Unterstützung der lokalen Politik.

Im Jahr 2019 hat das Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten der Provinz Guangdong eine Initiative für die Vermarktung der in Xuwen angebauten Ananas gestartet. Das Projekt zielte darauf ab, die Früchte auf größeren Märkten zu vertreiben. Dabei sollte auch der Geschäftssinn der Landwirte gestärkt werden und Technologien wie Big Data sollten zur Steuerung der Produktions- und Verkaufsstrategien eingesetzt werden.

Huang Jiatuan von der Behörde für Landwirtschaft und ländliche Angelegenheiten in Xuwen erzählt: „Die Initiative hat die Sichtweise der Menschen verändert und den Landwirten zu einem besseren Marketingbewusstsein verholfen.“

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Statistiken zufolge wurde der Wert der Obstproduktion von Xuwen im ersten Quartal von 2021 auf 841 Millionen Yuan RMB (117 Millionen Euro) geschätzt, was einem Anstieg von 34 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs entspricht. Der Feldeinkaufspreis pro Kilogramm überschritt im März die Acht-Yuan-RMB-Schwelle (umgerechnet 1,11 Euro) – der höchste Wert seit mehr als 30 Jahren.

Die Ananas aus Xuwen finden auch im Ausland immer mehr Abnehmer – von Japan und Russland bis in die noch weiter entfernten Vereinigten Arabischen Emirate. Außerdem werden die Früchte zu Ananas-Kuchen, getrockneten Ananas und Dosenprodukten weiterverarbeitet, was wiederum zur Erhöhung des Absatzes und der lokalen Beschäftigung beiträgt.

Die landesweit bekannte Marke „Xuwen-Ananas“ hat auch Menschen aus ganz China dazu veranlasst, den kleinen Landkreis zu besuchen, was der lokalen Tourismusindustrie einen Schub gegeben hat. Feng Rao, Direktor des Forschungszentrums von Mafengwo, einer der bekanntesten Online-Reiseplattformen in China, erklärt, junge Reisende, vor allem diejenigen, die in den 1990er- und 2000er-Jahren geboren seien, gingen immer häufiger auf kulinarische Reisen, um ihren Geschmacksnerven neue Welten zu eröffnen.