Saihanba heißt auf Mongolisch schöne hohe Berge. Vor 59 Jahren war die Region jedoch ein Ödland aus gelbem Sand, mit bedecktem Himmel, wo die Vögel kein Zuhause fanden. Wenn der Nordwind wehte, flog der Sand, den der Wind mit sich trug, an Saihanba vorbei und erreichte die Städte Beijing und Tianjin.
Heute können sich Besucher, die nach Saihanba gekommen sind, die trockene Szenerie kaum noch vorstellen.
Liu Jun und Wang Juan sind ein Ehepaar; beide arbeiten als Brandschutzwächter in Saihanba. Ihre Aufgabe ist es, auf einem Wachturm in der Saihanba Forstfarm das umliegende Waldgebiet zu beobachten.
Liu Jun ist für die Beobachtung verantwortlich, seine Frau, Wang Juan, zeichnet auf und das Ereignisprotokoll wird alle 15 Minuten gemeldet.
„Das Frühjahr und der Herbst sind die kritischsten Brandschutzzeiten unserer Forstfarm. Jedes Jahr müssen wir drei Monate lang hier bleiben. Wir arbeiten und wohnen in einem Gebäude und nehmen dort drei Mahlzeiten am Tag ein“, sagt Liu Jun, der seit 13 Jahren mit der Beobachtung des Forstgebiets beschäftigt ist.
Obwohl es sich einfach anhört, ist der Beruf des Brandschutzwächters aber keine leichte Arbeit. Denn man muss lernen, die Einsamkeit in vollen Zügen zu genießen.
Um den Wald zu schützen, muss das Paar getrennt von seiner Familie leben. Von der Grundschule bis zum Hochschulabschluss hatte das Paar nur eine Elternkonferenz ihrer Tochter besucht. Liu Jun, der sich sehr um den Wald sorgt, bekommt immer ein schlechtes Gewissen, wenn er an seine Tochter denkt.
„Der Brandschutz hat für uns Priorität. Nur wenn wir Saihanba gut schützen, können wir der Bäume würdig sein, die von unseren Vorgängern gepflanzt wurden“, sagte Liu.
Seit der Gründung der Forstfarm in Saihanba haben mehr als 20 Paare hier als Brandschutzwächter gearbeitet und es wurde kein einziger Brand in der Farm gemeldet.
Nach der Entwicklung von mehr als einem halben Jahrhundert gilt Saihanba heute nicht nur als eine „grüne Große Mauer“ für den Windschutz und die Sandfixierung in Nordchina, sondern auch als ein wichtiger Holzlieferant für die holzverarbeitende Industrie.
Viele stellen sich die Frage, warum die Bäume in Saihanba regelmäßig gefällt werden sollen. Waldschutz bedeute nicht, dass Bäume nur angepflanzt, nicht aber abgeholzt werden sollen, erklärt ein Mitarbeiter des Forstgebietes.
Die meisten Bäume in Saihanba sind künstlich angepflanzt und die Arten der Bäume sind im Gegensatz zu natürlichen Wäldern gering. Das selektive Abholzen von Plantagenwäldern gleicht eher einer Durchforstung. Nur so kann die Nährstofffläche erweitert und können auch erkrankte Pflanzen entfernt werden, um eine gesunde Entwicklung der Waldfläche zu sichern.