Der Landkreis Shandan in der nordwestchinesischen Provinz Gansu ist seit mehr als 2.000 Jahren die größte Pferdefarm Chinas. Mit der Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke Lanzhou-Ürümqi am 5. Dezember ist die alte Pferdezuchtbasis in Shandan in das Zeitalter der Hochgeschwindigkeitseisenbahn eingetreten.
Der Bahnhof Shandan Machang (Shandan Pferdefarm) liegt über 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Der Bahnhof war früher lediglich eine Güterstation ohne Personenverkehr. Im März dieses Jahres begann das Renovierungs- und Erweiterungsprojekt des Bahnhofs, bei dem insgesamt 1.080 Quadratmeter Wartehalle, zwei Bahnsteige und die dazugehörigen Nebenanlagen geschaffen wurden.
Seit der offiziellen Inbetriebnahme halten täglich acht Hochgeschwindigkeitszüge am Bahnhof Shandan Machang. Die Fahrgäste können mit diesen Zügen Städte wie Lanzhou, Xi‘an, Ürümqi, Jiayuguan und Dunhuang erreichen.
Yang Yifeng war einer der ersten Fahrgäste, die den Hochgeschwindigkeitszug am Bahnhof Shandan Machang bestiegen. Er brauchte 5,5 Stunden bis zu seinem Ziel in der Stadt Tianshui und sparte damit im Vergleich zu seiner vorherigen Reise mit dem normalen Zug mehrere Stunden. Yang sagt: „Früher mussten wir normale Züge nehmen und dann in Busse umsteigen, um von anderen Orten nach Shandan Machang zu kommen. So waren wir mehr als zehn Stunden unterwegs. Durch die Eröffnung der Hochgeschwindigkeitsbahn ist die Reise für uns viel einfacher.“
Shandan Machang liegt am Fuße des Qilian-Gebirges und ist eine der ältesten Pferdefarmen der Welt. Hier werden schon seit der Han-Dynastie (202 v. Chr.-220 n. Chr.) Pferde gezüchtet. Die Tradition der Pferdezucht hat sich über Jahrtausende fortgesetzt. Während der Tang-Dynastie (618-907) übertraf die Zahl der Pferde in der Zuchtbasis einmal 70.000. In den Zeiten der Volksrepublik China züchtet die Shandan Pferdefarm seit etwa einem halben Jahrhundert Militärpferde.
Seit Jahren ist der ökologische Aufbau in der Qilian-Bergregion in vollem Gange. Auch die Shandan-Pferdefarm hat begonnen, den ökologischen Tourismus aktiv zu entwickeln. Chen Jin, stellvertretender Kreisvorsteher von Shandan, sagt, mit der Inbetriebnahme des Bahnhofs Shandan Machang könnten Touristen aus dem ganzen Land über das Hochgeschwindigkeitseisenbahnnetz direkt nach Shandan reisen und die Sehenswürdigkeiten besichtigen. Dies erleichtere nicht nur das Reisen für Menschen aller ethnischen Gruppen in der nordwestchinesischen Graslandregion, sondern schaffe auch wichtige Voraussetzungen für den ökologischen Schutz des Qilian-Gebirges und die nachhaltige Entwicklung der Region.