Eine in der nordwestchinesischen Provinz Gansu entwickelte Therapie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zur Behandlung von COVID-19-Patienten wird von einer wachsenden Zahl von Ländern der Seidenstraßen-Initiative anerkannt.
Am 9. November hat die Provinzregierung von Gansu Weißrussland die letzten 4.000 Dosen der für Übersee bestimmten Gansu-Therapie gespendet. Im vergangenen Jahr hatte die Provinz Weißrussland bereits 15.500 Dosen bereitgestellt. Jin Qiang, ein Beamter der Gesundheitskommission von Gansu, sagte, die neue Lieferung sei auf Ersuchen der weißrussischen Regierung erfolgt, da die Therapie bei der Behandlung von COVID-19-Patienten große Erfolge gezeigt habe.
Die ursprüngliche Version der TCM-Behandlung wurde von lokalen Experten in der Provinz Hubei auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie entwickelt. Wang Hongli, stellvertretende Direktorin der pharmazeutischen Abteilung des TCM-Krankenhauses der Provinz Gansu, erklärte, mit dem Auftauchen der hochansteckenden Delta-Variante, die jetzt weltweit im Umlauf sei, hätten die Experten die Therapie verbessert, um ihre Wirksamkeit zur Verringerung der Todesfälle bei schweren Infektionen zu erhöhen. Die Therapie sei in vier verschiedenen Verschreibungen erhältlich: zur Stärkung des Immunsystems anfälliger Menschen, zur Behandlung leichter bis schwerer Fälle, für schwere Infektionen und zur Unterstützung der Genesung der Patienten. Zusätzlich zu Weißrussland habe Gansu Madagaskar im September Therapien im Wert von 700.000 Yuan RMB (97.020 Euro) gespendet und Thailand im August 9.000 Kisten der TCM-Arzneimittel geliefert.
Zhang Zhiming, Präsident des angeschlossenen Krankenhauses der TCM-Universität von Gansu, sagte in einem Interview mit „Lanzhou Daily“, die Gesundheitsbehörden in Thailand arbeiteten an der offiziellen Zulassung der Therapie. „Die Zulassung wird eine wichtige Rolle bei der Förderung von TCM auf dem Weltmarkt spielen.“
Gansu ist ein wichtiger Produktionsstandort für TCM-Arzneimittel in China, da etwa 76 Prozent der wichtigsten TCM-Kräuter in der Provinz angebaut werden. Jin Qiang sagte, Gansu habe im Rahmen der Seidenstraßen-Initiative Kooperationsabkommen mit zwölf Ländern unterzeichnet, die an der Initiative beteiligt seien, darunter Weißrussland, Moldawien, Kirgisistan und Ungarn. Gansu habe auch Ausbildungs-, Forschungs- und Behandlungseinrichtungen für TCM in Übersee eingerichtet. Liu Borong, Leiter der TCM-Verwaltung von Gansu, zufolge bieten die Einrichtungen TCM-Experten die Möglichkeit, ins Ausland zu reisen, um dort zu unterrichten und Menschen in anderen Ländern die Behandlungsmethoden näher zu bringen.