Wie kann man Kinder am besten für den Umweltschutz sensibilisieren? Für Gunter Pauli lautet die Antwort: durch Märchen.
Der belgische Wirtschaftswissenschaftler und Umweltaktivist, der für sein Buch „Die blaue Wirtschaft“ bekannt ist, hat mehr als 200 Märchen geschrieben, die von den Geschehnissen in der Natur inspiriert sind.
Bei der Eröffnungsfeier eines nationalen Wettbewerbs für junge chinesische Schüler zum Thema Umweltschutzinnovationen wurde Pauli als Online-Redner eingeladen, um seine Umweltschutz-Pädagogik mithilfe von Kunst zu erläutern.
„Der beste Weg für ein Kind, etwas auszudrücken, ist durch die Kunst, sei es ein Tanz, ein Bild oder ein Lied. Deswegen müssen wir auch diese einzigartige Fähigkeit nutzen, uns durch Kunst auszudrücken“, sagte Pauli.
Der Wettbewerb, der gemeinsam vom Zentrum für Umwelterziehung und Kommunikation des chinesischen Ministeriums für Ökologie und Umwelt und dem Beijing Huanding Environmental Big Data Institute organisiert wurde, ermutigt chinesische Kinder und Jugendliche, ihre Ideen zum Umweltschutz durch Bilder, Gedichte, Videos und Erfindungen auszudrücken.
„Schulen spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, das Umweltbewusstsein der Gesellschaft zu verstärken und die Menschen mit dem Wissen und den Fähigkeiten auszustatten, sich besser am Umweltschutz zu beteiligen“, erklärte Jia Feng, Direktor des Zentrums für Umwelterziehung und Kommunikation.
China hat landesweite Kampagnen durchgeführt, um das Umweltbewusstsein seiner Bürger zu verstärken. Diese sind Teil der allgemeinen Bemühungen, eine umweltfreundliche Entwicklung voranzutreiben und das große Ziel zu erreichen, bis 2030 den Emissionshöhepunkt zu erreichen und bis 2060 klimaneutral zu werden.
Foto von VCG
In einem Aktionsplan, der im Februar vom chinesischen Ministerium für Energie und Umwelt sowie fünf weiteren Ministerien gemeinsam veröffentlicht wurde, hat China die Rolle der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen bei der Verwirklichung eines „schönen Chinas“ definiert.
Unternehmen sollten ihre ökologische und soziale Verantwortung wahrnehmen und gleichzeitig innovative und nachhaltige Geschäftsmodelle erforschen, heißt es in dem Plan. China werde gleichzeitig die Unterstützung für gemeinnützige Organisationen, die der Umweltpolitik des Landes förderlich sind, verstärken.
Das Beijing Huanding Environmental Big Data Institute ist eine gemeinnützige Einrichtung, die fortschrittliche Technologien wie Künstliche Intelligenz für Umweltzwecke einsetzt und die jüngere Generation anleitet, sich an Umweltschutzaktionen zu beteiligen. „Huanding“ ist die Abkürzung für „Huanbao Yuanding“, was auf Deutsch etwa „Gärtner des Umweltschutzes“ bedeutet.
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Im Rahmen des von Huanding initiierten Wettbewerbs wurden zahlreiche herausragende Arbeiten von Schülern aus dem ganzen Land eingereicht, darunter Bilder und Gedichte, die sich mit den brisanten Themen Klimawandel und Verlust der biologischen Vielfalt befassen.
Hu Qing, Professor an der Süd-Universität für Wissenschaft und Technik und Leiter des Beijing Huanding Environmental Big Data Institute, sagte, der Wettbewerb sei auch für internationale Schüler offen, da der Austausch zwischen jungen Menschen auf der ganzen Welt für die Zukunft der globalen Umweltpolitik von entscheidender Bedeutung sei.
„Bis 2030 werden die jetzigen Jugendlichen in China zu den Stützen der Gesellschaft heranwachsen. Ihr Handeln wird ihre Schulen, ihre Gemeinden und die gesamte Gesellschaft dabei anleiten, zu kohlenstoffarmen Zielen beizutragen“, so Hu.