Junger Deutscher produziert Doku-Reihe über chinesische nationale Minderheiten

2021-11-15 08:00:00

Er hat an einer Nationalitätsschule in Enshi in der mittelchinesischen Provinz Hubei einen Kurs der Tujia-Sprache absolviert, im Dorf Huangluo der Yao im südchinesischen Autonomen Gebiet Guangxi der Zhuang das Grillen im Bambusrohr ausprobiert und das Duan-Fest im Kreis Sandu der Shui in der südwestchinesischen Provinz Guizhou gefeiert. Durch die wunderbaren Reisen in den vergangenen sechs Monaten durch China hat der 24-jährige Deutsche Robert Adolf die Leidenschaft der chinesischen nationalen Minderheiten hautnah erlebt. Er teilt nun ihr Leben mit der Welt.

Wegen des Films „Mulan“ hatte Robert von klein auf großes Interesse an der Geschichte und Kultur des Landes im Osten. 2017 ging er allein nach China. Er hat sich den chinesischen Namen „Baozi“ gegeben, um an seinen ersten Bissen des mit Fleisch oder Gemüse gefüllten chinesischen Dampfbrötchens zu erinnern.

Robert arbeitet in einer deutschen Firma in China. Er hat während einer Reise zufällig einige chinesische nationale Minderheiten getroffen, was ihn inspirierte, eine Doku über solche Volksgruppen zu machen. „Bevor ich nach China kam, wusste ich nicht, dass China über 56 Nationalitäten verfügt, die harmonisch zusammenleben.“ Robert sagt, er wolle insgesamt 56 Episoden machen, für jede ethnische Gruppe eine, um die besonderen Kulturen der chinesischen nationalen Minderheiten mit der Welt zu teilen.

Mitte 2021 startete Robert seinen Verfilmungsplan und lud drei chinesische Freunde in sein Team ein. Sie fuhren von der ostchinesischen Provinz Jiangsu los und reisten durch Hubei, Guangxi und Guizhou, um die Lebensgewohnheiten und traditionellen Kulturen der Nationalitäten Tujia, Miao, Dong, Buyi, Yao und Shui zu dokumentieren. „Ich möchte nur das Leben dokumentieren. Wie ihr Leben aussieht, so sieht mein Film aus.“ Robert sagt, er verwende keine Skripte für die Episoden. Deshalb sei jede Episode einzigartig und voller Freude, weil das Leben täglich unterschiedlich sei.

Im Kreis Sandu der Shui sind Robert und seine Freunde eine Woche geblieben. Sie haben nicht nur das lokale Leben und den Jahrmarkt gefilmt, sondern auch mit den lokalen Shui-Angehörigen das Duan-Fest, das wichtigste Fest der Shui, gefeiert. „Mit dem Duan-Fest feiern die Shui die gute Ernte. Deshalb boten die Dorfbewohner jeden Tag gutes Essen und Reiswein zu Hause an. Wir waren fast wie eine ganze Familie. Wenn wir nicht satt oder nicht betrunken waren, durften wir ihre Häuser nicht verlassen.“

Robert postet seine Erlebnisse auch auf Plattformen wie Tiktok, Kwai und Youtube, die von vielen chinesischen und ausländischen Netizens aufmerksam verfolgt werden. „Viele ausländische Freunde wundern sich über die so vielen schönen Orte und die besonderen Kulturen in China, nachdem sie meine Videos gesehen haben. Sie hoffen, dass die COVID-19-Pandemie schnellstmöglich beendet wird, damit sie solche Sachen in China persönlich erleben können. Dies ist gerade das, was ich erreichen möchte“, sagt Robert lächelnd.

Robert hat die breiten Straßen und die schönen Häuser in den Siedlungen der nationalen Minderheiten gesehen. Viele Dorfbewohner arbeiten in ihrer Heimat. „Manche Leute glaubten, dass China sehr arm sei, bevor sie nach China gekommen sind. China ist nun ganz modern. Die Dörfer sind sehr schön gebaut und haben bequeme Verkehrsbedingungen“, so Robert.

Derzeit halten sich Robert und seine Freunde im Dorf Xijiangqianhu, dem größten Dorf der Miao in China, auf. Weil es in der Provinz Guizhou viele ethnische Gruppen gibt, sind sie dort schon mehr als zwei Monate. Robert macht oft Videotelefonate mit seinen Verwandten in Deutschland und lässt sie die Trachten, Spezialitäten und Gebräuche der nationalen Minderheiten sehen. Manchmal sagen seine Eltern im Video auf Chinesisch „Nihao“, also „Hallo“, zu den Dorfbewohnern, um sie zu begrüßen, und unterhalten sich sogar miteinander. „Obwohl ich von meinem Zuhause in Deutschland sehr entfernt bin, kann ich oft ein ‚Zuhause‘ finden, egal wohin ich gehe. Die Angehörigen der nationalen Minderheiten sind sehr leidenschaftlich und behandeln mich wie ihren Familienangehörigen. Ich habe so viele ethnische Gruppen getroffen, was mein größeres Interesse an der chinesischen Kultur weckt.“ Robert sagt, er werde weiter sorgfältig filmen, um die vielfältigen Kulturen der Nationalitäten Chinas mit der Welt zu teilen.

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