Chinesische Wissenschaftler erforschen Sonnenaktivitäten aus der Nähe

2021-11-12 08:00:00

Seit der Antike ist die Menschheit neugierig auf die Sonne. Warum scheint sie? Ist sie ewig? Wie ist sie aufgebaut? Welche Auswirkungen hat sie auf die Erde? Um diese Fragen zu beantworten, haben Wissenschaftler nicht nur die theoretischen Grundlagen für ihre Arbeit entwickelt, sondern auch verschiedene Sonden gebaut oder gestartet, um die Geheimnisse der Sonne zu entschlüsseln.

Nach der Landung von Sonden auf dem Mond und dem Mars hat China nunmehr damit begonnen, den Kern unseres Sonnensystems – die Sonne – zu erforschen.

Vor kurzem wurde Chinas erste Sonde für die Erforschung der Sonnenenergie, Xihe, erfolgreich gestartet, was einen Durchbruch in der chinesischen Sonnenenergieforschung darstellte.

„Die Sonne hat zwar eine unverzichtbare Rolle bei der Entstehung der Erde und der Entwicklung der menschlichen Zivilisation gespielt, aber ihr Einfluss auf die Erde ist auch allgegenwärtig, vor allem in Form von Sonnenausbrüchen, die große Mengen geladener hochenergetischer Teilchen erzeugen und die elektromagnetische Umgebung der Erde ernsthaft schädigen, wobei Sonnenflecken, Sonneneruptionen und koronale Massenauswürfe die größten Auswirkungen auf die elektromagnetische Umgebung der Erde haben,“ sagte Zhao Jian, Direktor des Zentrums für Erdbeobachtung und Daten der Nationalen Weltraumbehörde. Er geht davon aus, dass der Zyklus der Sonnenaktivitäten etwa elf Jahre beträgt. Im Zeitraum 2021 bis 2022 beginne der 25. Zyklus der Sonnenaktivitäten seit Beginn der menschlichen Aufzeichnungen, so Zhao Jian.

„Durch die Erkennung und Untersuchung von Sonnenaktivitäten und gewisse Gegenmaßnahmen können ihre negativen Auswirkungen auf die Erde verringert oder umgangen werden. Als große Raumfahrtnation muss China aktiv an der Erforschung der Sonne arbeiten“, sagte Zhao Jian.

Die chinesische Solarsonde ist ein 508 Kilogramm schwere H-Alpha Solar Explorer-Satellit, der von einer Langer-Marsch-2D-Trägerrakete gestartet wurde. Die Solarsonde befinde sich derzeit in einer sonnensynchronen Umlaufbahn in etwa 517 Kilometern Höhe über der Erde, teilte Zhao mit.

Die Mission solle Wissenschaftlern die ersten qualitativ hochwertigen Beobachtungsdaten des Quellgebiets einer Sonneneruption liefern und Chinas Forschungskapazität in der Sonnenphysik verbessern.

Die Raumfahrtbehörde wies darauf hin, dass nach einer öffentlichen Ausschreibung und der Begutachtung durch Experten aus mehr als 10.000 Vorschlägen Xihe, der Name der Sonnengöttin in der alten chinesischen Mythologie, als Name für die Solarsonde ausgewählt wurde. Der Name symbolisiere das Bestreben der Nation, die Sonne zu erforschen, hieß es.

Wang Wei, stellvertretender Direktor des Shanghai Institute of Satellite Engineering an der Shanghaier Akademie der Raumfahrttechnologie und Projektleiter des Satelliten, sagte, die Solarsonde sei Chinas erstes weltraumgestütztes Sonnenteleskop und sei für eine Betriebsdauer von mindestens drei Jahren ausgelegt.

„Ihre wissenschaftliche Nutzlast ist ein H-Alpha-Spektrograf, der vom Changchun Institute of Optics, Fine Mechanics and Physics der Chinesischen Akademie der Naturwissenschaften entwickelt wurde“, sagte Wang.

Wissenschaftlich gesehen sei das Instrument in der Lage, Veränderungen in den physikalischen Elementen der Sonne wie Temperatur und Geschwindigkeit zu beobachten und aufzuzeichnen, was den Wissenschaftlern die Untersuchung der Dynamik und Physik während eines Sonnenausbruchs erleichterte, so der Projektleiter.

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