Forscher widmet sich Erhaltung biologischer Vielfalt in Xishuangbanna

2021-11-01 08:00:00

Im April dieses Jahres verließ eine Herde wilder asiatischer Elefanten, die lange Zeit in Xishuangbanna in der südwestchinesischen Provinz Yunnan gelebt hatte, plötzlich ihren Lebensraum und kehrte schließlich im September nach einer mehrmonatigen Wanderung dorthin zurück. Chen Jin, Direktor des Xishuangbanna Tropical Botanical Garden bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, der die Wanderung der Elefanten-Herde verfolgt hatte, ließ jedoch nicht locker. Er denkt über die Beziehung und Interaktion zwischen Menschen und Elefanten nach.

Chen Jin, 56, ist so leidenschaftlich wie damals, als er vor 35 Jahren zum ersten Mal in den Botanischen Garten kam. 1986 schloss er sein Studium an der Nanjing Universität für Agrarwirtschaft ab und entschied sich damals, in Xishuangbanna zu arbeiten. Chen Jin hat dies nicht aus einem Impuls heraus getan. Während seines Studiums in der Abteilung für Gartenbau an der Nanjing Universität für Agrarwirtschaft inspirierte ihn sein Professor Zhang Yuhe. „Es gibt zwei Gebiete mit unbegrenztem Potenzial in der Gartenbauforschung, Yili in Xinjiang und Xishuangbanna in Yunnan, beides Orte, an denen man Talente braucht!“

Xishuangbanna ist ein wunderschönes Paradies tropischen Regenwalds. Die Forschung im Regenwald ist aber alles andere als so angenehm wie eine touristische Besichtigung der Region. Ganz zu schweigen von den hohen Temperaturen, den sintflutartigen Regenfällen und den giftigen Schlangen und Tieren, die den Regenwald bevölkern – allein einige der winzigen Insekten können tödlich sein.

Einmal waren Chen Jin und zwei Doktoranden unterwegs, um Pflanzenarten zu untersuchen, als plötzlich ein „Summen“ aus dem sonst so stillen Regenwald zu hören war. Es stellte sich heraus, dass es ein Schwarm wilder Bienen war, der auf sie zukam. Wildbienen sind die gefürchtetsten Arten in diesem Regenwald. Die Bienen verfolgten die drei Forscher bis auf die Straße… Als sie in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht wurden, sagte der Arzt zu Chen Jin, dessen Gesicht rot und geschwollen war: „Noch ein paar Stiche und du bist tot.“

Dank der Bemühungen von Wissenschaftlern mehrerer Generationen ist die Provinz Yunnan mittlerweile beim Schutz der biologischen Vielfalt dem Rest des Landes weit voraus. In Chen Jins Generation war die Zahl der Arten im Botanischen Garten in Xishuangbanna von mehr als 4.000 zum Zeitpunkt seiner Gründung auf gegenwärtig über 13.000 gestiegen. Zu sehen sind Pflanzen aus aller Welt, die derzeit im mehr als 1.100 Hektar großen Botanischen Garten blühen.

Für seine herausragenden Beiträge zum Artenschutz und zur wissenschaftlichen Forschung wurde Chen Jin zu einem der „Top Ten National Outstanding Science and Technology Workers“ ernannt.

„Es reicht bei weitem nicht aus, sich allein auf die wissenschaftliche Forschung zu verlassen, um die biologische Vielfalt zu schützen!“ Seit 2005, als er Direktor des Botanischen Gartens in Xishuangbanna wurde, ist Chen Jin der Meinung, dass die Erhaltung der biologischen Vielfalt eine umfassende Beteiligung der gesamten Gesellschaft erfordert. Dabei müsse die Bildung eine größere Rolle spielen, meinte Chen Jin.

„Früher waren wir zu allgemein, zu vage und nicht professionell genug, was die Verbreitung von Umweltwissen angeht“, sagte Chen Jin.

„Die Leute wussten einfach, dass sie die Öffentlichkeit aufklären mussten, um die Umwelt zu schützen, aber niemand gab klare Antworten darauf, was genau zu tun ist, um wissenschaftlicher zu sein und dabei die wirtschaftliche Entwicklung zu berücksichtigen.“

Dies ist ein weiterer Versuch, etwas von Grund auf zu bauen. Chen Jin gründete ein Team, das sich der Förderung der Umwelterziehung widmete. Sie studierten Pädagogik und Psychologie und konzipierten einen beliebten Kurs über Umweltwissen von der Oberfläche bis zur Tiefe.

Bis 2015 wurden im Botanischen Garten von Xishuangbanna, der sich zu einem natürlichen Klassenzimmer für die Umweltbildung entwickelt hat, verschiedene Schulungen zu diesem Thema durchgeführt. An den entsprechenden Kursen nehmen sowohl Fachleute aus dem Bereich Umweltschutz als auch Hochschulstudenten und Schüler aus dem ganzen Land teil.

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