Das Ejin-Banner, ein kleiner Landkreis im nordchinesischen Autonomen Gebiet der Inneren Mongolei, ist für einen Streifen Wald aus Euphrat-Pappeln eine große Touristenattraktion. Seit einigen Tagen muss das Banner aufgrund des COVID-19-Pandemieausbruchs hart gegen das neuartige Coronavirus kämpfen. Bis zum Mittwoch sind in dem kleinen Landkreis 96 COVID-19-Infektionen bestätigt worden.
Die Außenwelt hat zwei Eindrücke über das Ejin-Banner. Einer ist der goldene Wald aus Euphrat-Pappeln, der jeden Oktober in den besten Betrachtungszeitraum eintritt. Der andere ist es, dass es dünn besiedelt ist. Das Ejin-Banner liegt an der westlichen Grenze der Inneren Mongolei. Es hat eine Fläche von 114.600 Quadratkilometern und eine registrierte Bevölkerungszahl von 32.000. Der Einwohner Niu Xin sagt: „Man hätte es sich nicht vorstellen können, dass die Pandemie in diesem kleinen Kreis ausgebrochen ist.“
Seit dem Ausbruch der Pandemie hat die lokale Behörde in der ersten Zeit die Alarmstufe IV ausgelöst. Alle Zugänge und der Hafen zum Ejin-Banner sind geschlossen worden. Die Zugfahrten zwischen Hohhot, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets der Inneren Mongolei, und dem Ejin-Banner sind gestrichen worden. Alle Landschaftszonen, öffentlichen Plätze und Schulen sind geschlossen worden.
Der Frachtfahrzeug-Fahrer Muren ist im Ejin-Banner aufgewachsen. Er hat einen Konvoi gebildet, um Notvorräte wie Reis und Mehl kostenlos von außen in das Ejin-Banner zu transportieren. Er sagt: „Als ich sah, dass meine Heimat ‚krank‘ ist, wollte ich sofort dabei helfen. Ich hoffe, dass durch die gemeinsame Bemühungen aller Seiten die Pandemie schnellstmöglich enden wird.“ Nach einer kurzen Erholung und einem Nukleinsäure-Test wird er mit seinem Konvoi wieder unterwegs sein.
Bislang helfen alle Seiten bei der Pandemiebekämpfung im Ejin-Banner. Der Alxa-Bund, dem das Ejin-Banner untersteht, hat in der ersten Zeit 50.000 medizinische chirurgische Masken, 10.000 medizinische Isolierkittel, 500 Sätze von Schutzanzügen und 50 Baumwollzelte zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder der medizinischen Gruppe der Inneren Mongolei sind bereits per Sonderflugzeug zur Hilfe im Ejin-Banner eingetroffen. Die Alxa-Grenzschutztruppe hat 80 Prozent ihrer Soldaten für die Pandemiebekämpfung entsandt.
Wang Jing sitzt wegen einer Dienstreise im Ejin-Banner fest. Sie sagt, seit dem Ausbruch der Pandemie sorge der Kreis neben der Organisierung von Nukleinsäure-Tests so weit wie möglich für Unterkünfte und Verpflegung. Dies zeige die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen in der Inneren Mongolei. „Ich bin zuversichtlich, dass das Ejin-Banner dank der gemeinsamen Bemühungen baldmöglichst die Pandemie besiegen wird“, sagt sie.