„Das Fassen und die Präsentation jeder Lebensspur sowie die Ankunft und das Verlassen jeden Lebens geben uns eine Botschaft. Was ich tun kann, ist es, den Zustand ihrer Existenz und ihres Lebens mit meinen Fotos zu zeigen.“ Dies sagt Ding Kuanliang, der sogenannte „Affenkönig“-Fotograf, der sich dem Goldenen Affen widmet.
Der 62-jährige Ding fotografiert seit 1999 den Goldenen Affen. Er hat fast alle Habitate des Tiers der nationalen Schutzklasse I in China besucht und mehr als 500.000 Fotos von Goldenen Affen in Sichuan, Yunnan und Guizhou geschossen. Seine Liebe zu den Goldenen Affen begann vor 33 Jahren, als er im Jahr 1988 im Qinling-Gebirge eine Gruppe von wandernden Goldenen Affen zufällig traf. Von da an konnte Ding diese Wald-„Elfen“ nicht vergessen. Leider konnte der ehemalige Bankangestellte wegen seiner beschäftigten Arbeit erst elf Jahre später mit seiner Kamera in die Berge gehen, um nach den Affen zu suchen.
„Es ist sehr schwierig, in den Wäldern abseits der ausgetretenen Pfade den Goldenen Affen zu fotografieren. Ich lief oft Gefahr, mich zu verirren oder von Wildtieren angegriffen zu werden“, sagt Ding. Trotzdem will er nie aufgeben und lernt ständig neue Fotografie-Techniken, um mehr wertvolle Momente der Goldenen Affen zu fassen. „Die Goldenen Affen bewegen sich sehr schnell, was das Fotografieren sehr schwierig macht. Man muss binnen weniger Sekunden darauf reagieren. Manchmal braucht man auch Glück“, sagt Ding. Er wartete oft einige Tage lang im Berg auf die Affen und ging erfolglos zurück.
Ding Kuanliang hat seit Jahren viele süße Fotos über den Goldenen Affen gemacht. „Bis sie drei Jahre alt sind, sind die Goldenen Affenbabys nie von ihren Müttern getrennt. Die Affenmütter halten ihre Jungs oft im Arm“, sagt Ding. Er hat im Jahr 2015 im Qinling-Gebirge fotografiert, wie ein weniger als zwei Jahre altes Affenbaby eine Hand wie Mensch am Gesicht hält und nach seiner Mutter ruft, als er kurz von seiner Mutter getrennt war. Er nannte das Foto „Hallo, Mutter“.
„Hallo, Mutter“ gewann den 20. Deutschen Internationalen Naturfotografie-Preis im Jahr 2018. Es wurde in Kanada und Deutschland ausgestellt und hat große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ding Kuanliang hofft darauf, durch die Kraft der Fotos mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, die ökologische Umwelt und die Habitate der wertvollen Wildtiere zu schützen.
Am nördlichen Berghang des Qinling-Gebirges erfuhr Ding von den lokalen Bauern, dass die Goldenen Affen bei ihren zufälligen Besuchen den Feldern und Getreiden nie Schaden zugefügt hätten. Am Schneeberg Baima sah er die ehemaligen Jäger ihre Waffen niederlegen. Diese wurden dann Affenschützer. In den vergangenen Jahren hat China in Sichuan, Yunnan, Guizhou und am Nujiang-Fluss Naturschutzzonen für den Goldenen Affen errichtet. Die Zahl der Affengruppen in China ist deutlich gestiegen. Derzeit ist die Zahl der Goldenen Affen in Sichuan von 14.000 im Jahr 2002 auf derzeit 25.000 gestiegen; es gibt nun 200 Gruppen. Und in Yunnan ist die Zahl von 1.500 im Jahr 1996 auf derzeit mehr als 3.300 gestiegen. Die Zahl der Gruppen hat sich von 13 auf 23 erhöht.
Vor kurzem hat Ding begonnen, die Fotos und Videos über die Goldenen Affen auf Kurzvideo-Plattformen zu posten. Damit gewann er viele Likes von den Internetnutzern. Er wird später mehr Videos über den Goldenen Affen aufnehmen, um mehr Menschen die Schönheit der wilden „Elfen“ in der Natur zu zeigen.